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U21 - FC Bayern: Leihspieler Frans Krätzig im Interview: "Ich schlief nicht in VfB-Bettwäsche, aber ..."

  • Aktualisiert: 14.11.2024
  • 15:08 Uhr
  • Philipp Kubießa und Sarah Marie Lange

Die beiden U21-Nationalspieler Frans Krätzig und Nick Woltemade vom VfB Stuttgart sprechen vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Bulgarien (17:30 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) über das Klassenfahrt-Feeling, Co-Trainer Hermann Gerland und eine erste kleine Enttäuschung beim VfB.

Von Philipp Kubießa und Sarah Marie Lange

ran: Frans Krätzig und Nick Woltemade, Sie sind das Stuttgarter Duo in der U21-Nationalmannschaft. Sind Sie zusammen angereist?

Nick Woltemade: Ja, mit dem Zug. Das passt gut, es ist ja nicht so weit. Für mich ist das neu, weil ich jetzt im Süden spiele. Das ist ganz angenehm. Die Wege sind nicht so weit, da wir uns meist hier unten im Süden treffen. Und mit Frans ist es dann natürlich noch angenehmer.

ran: In der Mannschaft scheint es eine Art Blockbildung zu geben. Zwei Stuttgarter sind dabei, zwei Gladbacher, ein paar Spieler vom 1. FC Köln. Vermischen sich die Gruppen hier bei der U21 oder verbringt man die Zeit mit den Vereinskollegen?

Frans Krätzig: Wir hängen schon auch zusammen ab. Aber ich glaube, das vermischt sich schon sehr. Es ist eine super Truppe, die wir da zusammen haben. Wie Sie sagen, die Leute kommen von überall her. Das ist ja auch das Schöne, dass man von überall her zusammenkommt und miteinander Spaß hat. Wir sind insgesamt ein großes Ganzes.

ran: Frans Krätzig, Sie sind quasi noch der Jungspund in der U21 und haben ihr erstes Spiel beim 10:1-Sieg gegen Estland im September gemacht. Haben die erfahrenen Spieler wie Nick Woltemade Ihnen geholfen, sich einzuleben?

Woltemade: Wer hat dich an die Hand genommen? Erzähl es mal!

Krätzig: Alle haben mich an die Hand genommen. Es war einfach für mich. Weil – wie ich gerade schon gesagt habe – es ist eine wirklich sehr, sehr coole Truppe, die da zusammenkommt. Und dass wir bei meinem ersten Spiel in Estland gleich so ein großes Schützenfest abgerissen haben, das ist schon geil. Dass ich da dabei sein durfte, freut mich umso mehr.

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Das Wichtigste in Kürze

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ran: Wie wurde im Anschluss gefeiert?

Krätzig: Schon ganz gut. Aber wir mussten ja auch wieder nach Hause. Das Spiel war unter der Woche, am Wochenende ging es in der Bundesliga weiter. Deshalb war die Feier entsprechend gemäßigt.

ran: Hat das Trikot aus dem Spiel bei Ihnen zu Hause einen besonderen Platz bekommen?

Krätzig: Ich habe es noch nicht aufgehängt. Aber ich habe es auf jeden Fall separat von den anderen Trikots auf einen Haufen gelegt.

Woltemade: Vor allem, weil wir in den rosa Auswärtstrikots des DFB gespielt haben. Die sind auch in meiner Familie sehr beliebt und weit verbreitet. Ich habe viele Nachrichten auf dem Handy gehabt von Leuten, die mein Trikot haben wollten.

Krätzig: Ja, das Trikot ist wirklich sehr beliebt.

ran: Generell scheint die Stimmung immer sehr gut zu sein, wenn die U21-Nationalmannschaft zusammenkommt. Youssoufa Moukoko hat gegen Polen auf der Bank extrem gefeiert, als Nick Woltemade getroffen hat. Ist das der Schlüssel zum Erfolg?

Woltemade: Ja, davon bin ich überzeugt. Gerade in den letzten Monaten hat sich das nochmal sehr entwickelt. Wir sind einfach ein Team, das füreinander da ist und Spaß auf dem Platz hat. Und der Spaß, den wir neben dem Platz haben, transportieren wir auf den Fußballplatz. Es ist nicht selbstverständlich, wie souverän wir die Spiele bisher gestalten. Ich glaube, wir sind einfach eine gute Truppe, kriegen das aber trotzdem auch immer wieder auf den Platz. Das ist das Wichtigste. Es macht einfach sehr, sehr viel Spaß.

ran: Ist die Zeit bei der U21 ein bisschen wie ein Wohlfühlurlaub, wenn es im Verein mal nicht so läuft?

Woltemade: Ja. Ich habe schon mal gesagt, das ist so ein bisschen wie eine Klassenfahrt. Weil man die Spieler nur alle paar Wochen mal sieht. Aber ich kenne viele von den Jungs, mit denen ich hier abhänge, schon seit fünf oder sechs Jahren. Von daher ist das immer wieder schön. Vor allem, wenn man sieht, dass wir es alle jetzt schon recht weit geschafft haben und auf einem guten Weg sind, dann ist das umso schöner. Es ist einfach ein schönes Gefühl und macht richtig Spaß.

ran: Was bringt Ihnen die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Trainer wie Hermann Gerland?

Woltemade: Ich kenne ihn noch nicht so lange, ich habe Hermann Gerland erst bei U21 kennengelernt. Die Art und Weise, wie er trainiert, ist sehr direkt. Aber diese direkte Art gibt dir dann auch ein gutes Feedback. Da wird nicht wirklich viel drumherum geredet, was irgendwie nicht passt. Er gibt dir direktes Feedback, was du gerade falsch gemacht hast. Es ist beeindruckend, wie viel Erfahrung er hat und welche Spieler er trainiert hat. Er ist sehr kompetent und hat sehr viel Ahnung. Von daher höre ich ihm gut zu, wenn er etwas sagt oder uns vermitteln will. Es macht einfach Spaß und man merkt in vielen Situationen, wie man besser wird.

ran: Frans Krätzig, Sie kennen Hermann Gerland schon länger. Wie war der erste Kontakt mit ihm?

Krätzig: Zum ersten Mal habe ich Hermann Gerland mit 14 getroffen, als ich frisch zu Bayern gekommen bin. Er ist einer der ehrlichsten Menschen, die ich bis jetzt kennenlernen durfte. Er ist super nett, sehr umtriebig und versucht immer irgendwie das Beste aus dir rauszuholen. Aber auf seine ganz besondere Art und Weise. Wenn du damit klarkommst, ist es für dich sehr hilfreich. Mit der Erfahrung, die er mitbringt und mit seiner Persönlichkeit ist er ein riesiger Mehrwert. Wir alle im Team sind dafür sehr dankbar.

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Er ist einer der ehrlichsten Menschen, die ich bis jetzt kennenlernen durfte. Er ist super nett, sehr umtriebig und versucht immer irgendwie das Beste aus dir rauszuholen

Frans Krätzig über Hermann Gerland

ran: Sie sind beide vor der Saison zum VfB Stuttgart gekommen. Wir haben Sie sich eingelebt?

Krätzig: Super! Wir sind von einem sehr guten Team empfangen worden. Die Stadt und die Menschen dort haben es uns auch ziemlich einfach gemacht. Es ist ja nicht so, als hätte ich schon immer in VfB-Bettwäsche geschlafen. Aber für mich fühlt es sich gut an, jetzt ganz frisch ein Stuttgarter zu sein.

Woltemade: Mir macht es großen Spaß, es ist auf den Fußball bezogen eine ganz neue Qualität. Die Power, die da entwickelt wird, die Spielart, das Trainerteam, die Mannschaft, das macht einfach richtig viel Spaß. Es ist eine coole Herausforderung beim VfB. Ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, nach Stuttgart zu kommen. Ich bin froh, dass ich den Wechsel getätigt habe.

ran: Sie haben im Pokal in Münster getroffen, dann wurden sie aber nicht für den Champions League-Kader nominiert. Wie haben Sie das erfahren und aufgenommen?

Woltemade: Ich habe es bei bei der letzten Nationalmannschafts-Maßnahme per Telefon erfahren, als wir in Ungarn waren. Natürlich ist es in dem Moment nicht schön, so etwas zu hören. Logisch ist das im ersten Moment enttäuschend. Aber ich glaube, für mich wird die Zeit noch kommen. Ich drücke den Jungs natürlich trotzdem die Daumen und bin bei jedem Spiel dabei. Ich hoffe, dass wir sehr weit kommen. Im Winter kann ja nochmal nachnominiert werden. Ich hoffe, dass wir dann noch dabei sind und ich vielleicht nachnominiert werde.

ran: Am Freitag steht das Spiel mit der U21 gegen Bulgarien an, mit einem Sieg wären Sie für die EM qualifiziert. Ansgar Knauff hat gesagt, er weiß noch nicht, wie gefeiert werden würde. Haben Sie schon eine Idee?

Krätzig: Erst kommt die Arbeit, dann das Vergnügen.

Woltemade: Genauso würde es auch sagen. Das Hinspiel in Bulgarien war kein einfaches Spiel. Da kommt eine gute Mannschaft auf uns zu, die tief steht, die das Tor verteidigen will. Aber ich glaube, wenn wir das so angehen und so spielen wie in den letzten Spielen, dann sind wir da einem guten Weg. Aber das müssen wir erstmal schaffen. Und wie Frans schon gesagt, danach können wir schauen, wie es weitergeht.

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