DTM - Training am Lausitzring: GT-Masters-Zeit schneller, Glock-Ärger und Abt-Nachteil
Aktualisiert: 23.05.2025
20:19 Uhr
Motorsport-Total
Kurioser Trainingstag der DTM auf dem Lausitzring. Nach einem Zwischenfall verschiebt sich das Programm, zudem sorgen die Rundenzeiten für eine Überraschung. Und Timo Glock muss weiter kämpfen.
Tag der Verschiebungen beim DTM-Trainingsauftakt auf dem Lausitzring: Weil die Renntrucks bei der Premiere im DTM-Rahmenprogramm in Kurve sieben den Rasengitter-Beton beschädigten und für einen Unfall im ADAC GT Masters sorgten, musste der Kurs fast drei Stunden lang repariert werden, weshalb beide DTM-Sessions erst am Nachmittag stattfanden.
Beide Bestzeiten sicherte sich Winward-Mercedes-Pilot Jules Gounon, der am Abend eine 1:20.595 fuhr und damit um 0,011 Sekunden schneller war als Timo Glocks Teamkollege Ben Dörr im McLaren - mit neuen Reifen überraschend auf Platz zwei. Die schnellste GT3-Zeit des Tages fuhr aber heute Morgen Finn Wiebelhaus in 1:20.348 - und das im Training des ADAC GT Masters im Ford Mustang!
Wie ist es möglich, dass in der GT3-Nachwuchs-Rahmenserie schneller gefahren wird als in der DTM? Haben die DTM-Teams dermaßen geblufft? "Das GT-Masters fand direkt nach den Trucks statt", erklärt HRT-Teamchef Ulrich Fritz. "Die ersten zwei Runden kann man vergessen, weil durch die Bremskühlung der Trucks ein Haufen Wasser auf der Strecke ist. Aber wenn das mal weg ist, hat man ganz ordentlich Grip."
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Ford-Vergleich: ADAC GT Masters sogar sechs Zehntel schneller
Tatsächlich scheint der Reifengummi, den die Renntrucks legen, perfekt mit den Pirelli-Reifen zu harmonieren, was im Vorjahr auch schon zu David Schumachers Nürburgring-Rundenrekord im Rahmenprogramm des Truck-Grand-Prix geführt hatte. Dazu kommt, dass zu Beginn des ADAC-GT-Masters-Trainings am Lausitzring alle Piloten mit neuen Reifen fuhren, weil die Serie gerade in die Saison startet. Und Wiebelhaus hatte im Vorfeld auf dem Lausitzring getestet, ist also vorbereitet.
Interessant ist der große Zeitunterschied trotzdem: Die beste Ford-Zeit in der DTM fuhr HRT-Pilot Arjun Maini mit einer 1:20.941, wodurch er im gleichen Auto um sechs Zehntel langsamer als Wiebelhaus war. Auch der bisherige Pole-Rekord von Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken (1:19.937) aus dem Jahr 2023 zeigt, dass die DTM-Teams wohl noch nachlegen können.
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DTM: Timo Glocks Ärger am Funk
Was viele DTM-Fans heute besonders interessierte: Hat der Fahrzeugwechsel bei Timo Glock nach den großen Problemen mit dem ehemaligen Einsatzfahrzeug von Clemens Schmid beim Comeback in Oschersleben gefruchtet? Glocks Funkspruch kurz vor Ende der zweiten Session deutete nicht darauf hin.
"Ich weiß nicht, was zur Hölle mit dem Auto falsch läuft", schimpfte er. "Es ist irgendwie supernervös. Auf der Gerade kann ich nicht mal die Reifen aufwärmen." Wie "Motorsport-Total.com" von Dörr Motorsport erfuhr, war das aber auf ein technisches Problem zurückzuführen - und nicht darauf, dass es auch mit Ben Dörrs Vorjahresauto, das Glock nun übernommen hat, ein grundlegendes Problem gibt.
Aufatmen bei Dörr-Team: "Timo sagt, Auto fährt sich eindeutig"
Glock konnte dadurch den neuen Reifensatz nicht nutzen, was erklärt, warum seine persönliche Bestzeit, die er mit gebrauchten Reifen in der ersten Session fuhr, um über vier Zehntel langsamer war als die seines Teamkollegen. In der ersten Session fehlten Glock unter ähnlicheren Bedingungen nur 0,021 Sekunden auf Dörr.
"Timo sagt, das Auto fährt sich sehr eindeutig, wie ein Rennauto sich fahren muss", stellt Jochen Albig, Teamchef beim McLaren-Team Dörr Motorsport, im Gespräch mit "Motorsport-Total.com" klar, dass es nun wirklich nach einer Lösung des Problems aussieht.
DTM-Saison 2025: Das Power Ranking vor dem Zandvoort-Rennen
DTM 2025: Das Power Ranking vor Zandvoort Das dritte Rennwochenende der DTM-Saison 2025 steht an! Nach Oschersleben und dem Lausitzring finden sich die 24 Piloten am kommenden Wochenende im niederländischen Zandvoort ein. Das Power Ranking von ran verrät, wie es um die aktuelle Form der Fahrer gemessen an ihren Möglichkeiten bestellt ist. DTM-Saison 2025 live auf ProSieben, Joyn, ran.de und in der ran-App
Platz 24: Nicolas Baert (Comtoyou Racing - Aston Martin) Der Belgier war in jeder Session der langsamste Pilot. Aston Martin muss noch einiges tun, um zum restlichen Feld aufzuschließen. Doch Baert ist bislang auch deutlich schwächer als sein Teamkollege.
Platz 23: Magnus Gilles (Comtoyou Racing - Aston Martin) Am Samstag wie Baert abgeschlagen. Das Qualifying am Sonntag dann ein kleiner Hoffnungsschimmer: Platz 14! Doch der verpuffte im Rennen schnell, als nur der 17. Platz raussprang. Aston Martin wartet weiter auf den ersten Punkt. Immerhin: Die Zeiten bei den Testtagen im niederländischen Zandvoort waren überraschend gut.
Platz 22: Fabio Scherer (Haupt Racing Team - Ford) Schwieriges Wochenende. DNF in beiden Rennen. Im Qualifying auf 19 und 22 - weiterhin kein Punkt in der Fahrerwertung.
Platz 21: Tom Kalender (Team Landgraf - Mercedes-AMG) Der 17-Jährige ist im Qualifying noch zu langsam. Platz 22 und 23 waren dort das höchste der Gefühle. In beiden Rennen dann eine tolle Leistung! Wenn auch bitter. Denn Kalender schrammte beide Male knapp an seinem ersten Punkt vorbei und wurde doppelt 16.
Platz 20: Maximilian Paul (Paul Motorsport - Lamborghini) Kein gutes Heimwochenende. DNF am Samstag und das letzte fahrende Auto am Sonntag, gleichbedeutend mit Rang 19. Dabei waren die Qualifyings nicht schlecht! Samstag wurde er 17. und Sonntag sogar 10. - es nutzte nur nichts. Eine Nullnummer am Lausitzring. Paul bleibt bei vier Punkten in der Fahrerwertung.
Platz 19: Nicki Thiim (ABT Sportsline - Lamborghini) Es kracht. Ja, Teamkollege Mirko Bortolotti hat auch Probleme, doch Thiim bringt es im Rennen vor allem nicht zusammen. Zwei Mal Platz 14 ist weiterhin zu wenig. Und auch im Qualifying kam er nur auf den 17. und 18. Platz.
Platz 18: Morris Schuring (Manthey EMA - Porsche) Die ersten Punkte für Schuring gab es durch einen tollen elften Platz im Sonntagsrennen! In der Fahrerwertung klettert er damit auf Platz 18. Auch im Qualifying ist Schuring voll bei der Musik. Im Samstagsrennen wäre mehr drin gewesen, wenn er nicht den halben Wagen durch Kollisionen verloren hätte, bis er ihn abstellen musste.
Platz 17: Arjun Maini (Haupt Racing Team - Ford) Es dauert noch, bis Maini mit dem Ford warm wird. Kollege Scherer zeigt zudem, wie schwer es noch ist. Platz zwölf am Samstag bedeuten vier Punkte für die Wertung, in der Maini vorher nur einen hatte.
Platz 16: Timo Glock (Dörr Motorsport - McLaren) Für den Lausitzring griff der 43-Jährige zu einer radikalen Änderung. Er fuhr mit dem Vorjahresauto von Dörr. Nach zwei schwachen Qualifyings sowie einem enttäuschenden Samstag-Rennen brillierte Glock am Sonntag! Er kam erstmals vor Dörr ins Ziel, enterte sogar die Top 10 und holte durch diesen zehnten Platz sechs Punkte für die Fahrerwertung.
Platz 15: Ben Green (Emil Frey Racing - Ferrari) Platz elf und Platz sieben in den Qualifyings versprachen viel! Doch im Renngeschehen weist er noch deutliche Mängel auf, vor allem im Vergleich zu Thierry Vermeulen und Jack Aitken. Am Samstag ein guter Platz zehn, Sonntag DNF. Dennoch der schwächste Emil Frey.
Platz 14: Luca Engstler (Grasser Racing Team - Lamborghini) Der Pechvogel des Wochenendes rutscht im Power Ranking ab. Nach Platz elf und 13 im Qualifying bekam Engstler die Kiste in keinem Rennen ins Ziel. Samstag wurde er bitter abgedrängt. Schnell abhaken. Er steht dank eines guten Oschersleben-Wochenendes mit 15 Punkten auf Rang 13 in der Fahrerwertung.
Platz 13: Ben Dörr (Dörr Motorsport - McLaren) Gemischte Gefühle. In den Qualifyings überzeugt er und schlägt Glock deutlich. Im Samstagrennen ein guter Platz neun. Sonntags durfte er sogar von fünf starten, doch durch viele Fehler und Penalty Laps kam Platz 13 raus. Den Tag muss er schnell vergessen, dort zählte er zu den schwächsten Fahrern im Feld.
Platz 12: Thierry Vermeulen (Emil Frey Racing - Ferrari) Es fällt auf, wie er in jeder Session seinen Erfahrungsschatz bereichert. Der Niederländer hat zum Vorjahr einen Satz in seiner Entwicklung gemacht - dennoch liegt er deutlich hinter Teamkollege Aitken. Am Samstag nur Rang 15, aber am Sonntag stark auf sieben gefahren. Auch dank eines Top-Qualifyings, mit dem er auf sechs startete.
Platz 11: Ricardo Feller (Land Motorsport - Audi) Feller änderte das Auto und fuhr erstmals seinen Meister-Audi aus dem ADAC GT Masters 2021, der auf den aktuellen Evo2-Stand umgebaut worden ist. Der Audi R8 LMS GT3 stand zuletzt als Ausstellungsstück im Autohandel seines Vaters. Er fuhr direkt auf Platz zwei im Qualifying - sensationell! Doch im Rennen die Ernüchterung. Plötzlich: "Loss of Power" - Feller musste abstellen und kam sonntags nicht mehr auf das Level, wurde Zwölfter. Trotzdem in einem alten Auto kurz mit den Muskeln gespielt.
Platz 10: Ayhancan Güven (Manthey EMA - Porsche) Oschersleben lief mega, der Lausitzring weniger. Im Sonntagsqualifying nur auf Rang 18, im Rennen 15. Der Platz acht am Samstag bedeutet Schadensbegrenzung. Güven reist mit neun Punkten ab. Damit nur noch auf Platz sieben der Fahrerwertung. Kein gutes Wochenende für die Manthey-Porsche.
Platz 9: Thomas Preining (Manthey EMA - Porsche) Auch der Österreicher konnte nur zwei Punkte mehr einsammeln als Güven (11). Sonntags stand er sogar in der zweiten Startreihe. Doch die ersten Kurven wurden zum Verhängnis. Preining musste abstellen und verpasst so ein besseres Ergebnis. Samstags von neun auf sechs gefahren.
Platz 8: Mirko Bortolotti (Abt Sportsline - Lamborghini) Mehr ist halt aktuell nicht drin. Der ABT-Lambo stottert. Thiim schaut sich das Feld von hinten an und auch der aktuelle Champ tut sich vor allem im Qualifying schwer. Doch sonntags von Platz 20 auf Platz sechs vorzufahren ist nicht weniger als eine Sensation. Er hat es absolut noch drauf, aber keine großen Mittel. Damit jetzt bei 27 Punkten in der Wertung - Platz zehn. Vier Punkte mehr als Dörr.
Platz 7: Marco Wittmann (Schubert Motorsport - BMW) Es sah so vielversprechend aus! Von Platz sieben (Samstag) und Platz zwei (Sonntag) ging es für den Schubert-Piloten ins Rennen. Dort landete er "nur" auf fünf und acht, lieferte dabei aber atemberaubende Duelle und verlor Teile des Wagens. Daher insgesamt eine gute Performance, auch wenn der Teamkollege Rast dieses Mal besser war.
Platz 6: Jordan Pepper (Grasser Racing Team - Lamborghini) Oschersleben lief fantastisch. Am Lausitzring hatte es der Lamborghini schwerer. Dennoch fuhr der Südafrikaner 18 Punkte ein und ist Dritter in der Fahrerwertung mit 55 Punkten. Am Samstag schmerzt der elfte Platz, doch Platz vier am Sonntag zeigt: mit Pepper ist zu rechnen!
Platz 5: Maro Engel (Winward Racing - Mercedes-AMG) Platz zwei und Platz fünf sind zwei gute Ergebnisse für Engel, der in der Fahrerwertung auf vier verweilt. Beide Winward-Piloten starten gut in die Saison. Der Mercedes-Star weiß, die Saison ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Es geht um Konstanz.
Platz 4: Rene Rast (Schubert Motorsport - BMW) Der alte Rast lebte auf! Platz drei und Platz zwei bedeuteten Doppelpodium! Zudem sorgte er für einen echten Aufseher, als er beim Fahren Ricardo Feller nach einer Berührung einen netten Fahrergruß zeigte. Am Sonntag kam er in Photofinish-Manier knapp vor Jules Gounon ins Ziel, nachdem er auf alten Reifen sehr stark verteidigte. Tolle Performance!
Platz 3: Jack Aitken (Emil Frey Racing - Ferrari) 40 Punkte! Aitken war an dem Wochenende der erfolgreichste Fahrer und meldet sich im Titelkampf an. Während er am Samstag noch zum Verfolgerfeld gehörte, brillierte der ehemalige Formel-1-Fahrer am Sonntag. Pole Position und Rennsieg! Dabei DEN Move des Wochenendes an Rene Rast zum Sieg verübt. Grandiose Leistung.
Platz 2: Jules Gounon (Winward Racing - Mercedes-AMG) Wieder eine gute Punkteausbeute (29) und damit Platz zwei in der Gesamtwertung, sechs Punkte hinter Marken-Kollege Lucas Auer. Am Sonntag zählte Gounon zu den besten Fahrern, verpasste P2 nur denkbar knapp. Auch der Samstag mit Platz vier war gut.
Platz 1: Lucas Auer (Team Landgraf - Mercedes-AMG) Der Samstag war perfekt. Pole Position und Rennsieg, trotz falscher Gerüchte um eine Partynacht in Berlin. Am Sonntag tat sich Auer im Rennen schwerer und kam als Neunter ins Ziel. Dennoch wirkt er sehr balanciert und ist mit 69 Punkten Erster in der Fahrerwertung.
Neben den Dörr-Bemühungen um Glock war beim Trainingsauftakt auch das Abt-Team im Fokus. Das neue Lamborghini-Team war mit Champion Mirko Bortolotti mäßig in die Saison gestartet - und beim Topspeed nicht auf dem Niveau der anderen Lamborghini-Teams. Ein Bild, das sich im Lausitzring-Training erneut zeigte.
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DTM: Thiim-Pech bei Abt, erneut weniger Topspeed als Markenkollegen
In der ersten Session fehlten Bortolotti über drei km/h auf die Grasser-Piloten und Maximilian Paul, bei Nicki Thiim waren es sogar sechs km/h. Warum der Däne erst bei Halbzeit in die Session einsteigen konnte? "Bei Nicki gab es ein Problem mit dem Stecker eines Sensors, deshalb musste er gleich wieder reinkommen", liefert ein Abt-Sprecher die Erklärung. "Der Stecker wurde während der Session fixiert."
In der zweiten Session war Abt beim Topspeed näher dran: Bortolotti, der im Gesamtklassement mit 0,451 Sekunden Rückstand auf den 14. Platz kam, fehlten auf den schnellsten Mann Paul aber immer noch mehr als zwei km/h.
Am Samstag geht es schon um 9:00 Uhr morgens mit dem ersten Qualifying los . Auch das Sonntagsrennen wird diesmal bereits um 12:30 Uhr gestartet.