desaströses debüt in melbourne
Formel 1: Auch Lewis Hamilton wird an Ferrari verzweifeln - ein Kommentar
- Aktualisiert: 16.03.2025
- 12:48 Uhr
- Tobias Wiltschek
Mit dem Wechsel zur Scuderia erfüllte sich Lewis Hamilton einen Traum. Die Euphorie wird aber schon bald einer bitteren Erkenntnis weichen. Ein Kommentar.
Es war im Jahr 2008, als beide Weltmeister wurden – Lewis Hamilton gewann als damals jüngster Champion aller Zeiten mit gerade mal 23 Jahren den Fahrer-Titel. Ferrari holte sich zum 16. Mal die Krone bei den Konstrukteuren.
Von da an aber gab es nicht mehr allzu viele Parallelen zwischen Pilot und Team. Während Hamilton in den folgenden Jahren im Mercedes zum Rekordweltmeister aufstieg und mit sieben Titeln zu Ferrari-Legende Michael Schumacher aufschloss, versank die Scuderia mehr und mehr im Chaos.
Keinen einzigen Titel gewann sie seitdem – und wirkte dennoch eine geradezu unfassbare Anziehungskraft auf die Spitzenpiloten in der Formel 1 aus.
Der Aura von Ferrari, der italienischen Traditionsmarke mit dem ikonischen springenden Pferd im Logo, konnte irgendwann auch Hamilton nicht mehr widerstehen. Wie zuvor schon die Ex-Weltmeister Fernando Alonso und Sebastian Vettel zog es auch den mittlerweile 40-jährigen Briten nach Maranello.
Doch der Traum, mit Ferrari noch einmal Weltmeister zu werden, er dürfte auch für Hamilton früher oder später zum Albtraum werden. Das zeichnet sich bereits nach seinem katastrophalen Debüt für die Italiener beim Auftakt-GP zur neuen Saison in Melbourne ab.
Lewis Hamilton: Schwierigkeiten mit dem Ferrari
Hatte er nach dem Freien Training am Freitag noch zarte Hoffnungen, dass er sich Schritt für Schritt an sein neues Auto gewöhnen werde, machte sich bei ihm im weiteren Verlauf des Wochenendes immer mehr Ernüchterung breit.
Das Wichtigste in Kürze
Seine Unzufriedenheit mit dem SF-25 konnte er nach dem Rennen am Sonntag selbst hinter seinem charmanten Lächeln nicht mehr verstecken. Sein vernichtendes Urteil gipfelte in den Worten, es sei noch "deutlich schlechter gelaufen, als ich dachte".
"Das Auto war heute wirklich schwierig zu fahren. Ich bin dankbar, dass ich es von den Mauern fernhalten konnte. Denn da wollte es die ganze Zeit hin", legte er nach.
Externer Inhalt
Hamilton genervt von Anweisungen seines Renningenieurs
Doch nicht nur die Beziehung zu seinem neuen Dienstfahrzeug förderte noch so manches Missverständnis zu Tage. Auch die Kommunikation mit seinem neuen Renningenieur Riccardo Adami verlief alles andere als störungsfrei.
Hamilton, der es gewohnt ist, nur die nötigsten Informationen vom Kommandostand zu bekommen, zeigte sich sichtlich genervt von den andauernden Anweisungen seines Renningenieurs.
Seine Ferrari-Premiere vollends verhagelte dann wieder einer dieser strategischen Fehler, die auch Hamiltons Vorgänger schon ein ums andere Mal zur Verzweiflung getrieben hatten.
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Trotz Regen: Ferrari ließ Piloten auf der Strecke
Während in der Schlussphase des Rennens nahezu alle anderen Piloten aufgrund des heranziehenden Regenschauers schnellstmöglich an die Box fuhren, um sich geeignetere Reifen aufziehen zu lassen, ließ Ferrari seine Piloten erst einmal draußen – im Irrglauben, der Regen würde sich schon schnell wieder verziehen.
Hätten die Ferrari-Strategen um Teamchef Frederic Vasseur hier richtig entschieden, wäre Hamiltons Einstand möglicherweise noch einigermaßen zu retten gewesen.
So aber bekam der Brite gleich bei seinem ersten Renneinsatz für Ferrari die komplette Palette der Unzulänglichkeiten seines neuen Teams zu spüren – und landete auf einem frustrierenden zehnten Platz.
Mit Ferrari Weltmeister zu werden, wird auch für Hamilton ein Traum bleiben. Um zu dieser bitteren Erkenntnis zu gelangen, reichte schon das allererste Grand-Prix-Wochenende im roten Rennanzug.