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Formel 1

Formel 1 - Günther Steiner warnt Lewis Hamilton und Ferrari: "Sonst droht es, nach hinten loszugehen"

  • Veröffentlicht: 15.05.2025
  • 18:49 Uhr
  • Andreas Reiners

Der frühere Teamchef Günther Steiner spricht im ran-Interview über die Hamilton-Krise, den Titelkampf, Nico Hülkenbergs schwierige Gegenwart und Mick Schumachers Zukunft.

Das Interview führte Andreas Reiners

Wenn selbst Günther Steiner überrascht ist, muss viel passiert sein. Und das ist tatsächlich so: In der Formel 1 geht es in dieser Saison rund. Vor allem personell.

"Es fühlt sich an wie im Fußball, oder? Kaum läuft’s mal nicht, wird gewechselt", sagt der frühere Haas-Teamchef im ran-Interview, angesprochen auf die Degradierungen von Liam Lawson und Jack Doohan.

Bei Lewis Hamilton plädiert Steiner allerdings für Geduld, auch wenn dieses Attribut ein Widerspruch zur Ferrari-Kultur ist. Doch "aktuell sind wir sehr ungeduldig, ob bei Veränderungen im Team oder bei jungen Fahrern – alles muss sofort funktionieren", meint der Südtiroler: "Man muss Lewis Zeit geben. Natürlich, und da muss man ehrlich sein, haben sich beide Seiten mehr erwartet. Aber die Formel 1 ist ein unglaublich komplexer Sport. Nichts ist einfach, schon gar nicht der Erfolg."

Das gilt auch für Nico Hülkenberg, mit dem Steiner sogar Mitleid hat.

"Er ist ein sehr guter Fahrer, aber er sitzt fast immer zum richtigen Zeitpunkt im falschen Auto. Schlimmer geht es kaum", so Steiner, der mit ran zudem über den Titelkampf spricht, seinen Favoriten, Fernando Alonso und Mick Schumacher.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Formel 1: Bringt dieser Sportwagen-Pilot Mick Schumacher zurück in die Königsklasse?

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Günther Steiner: Ist Hamilton schon gescheitert?

ran: Herr Steiner, ist Lewis Hamilton bei Ferrari schon jetzt gescheitert?

Günther Steiner: Nein, denn man muss einfach manchmal etwas Geduld haben. Aktuell sind wir sehr ungeduldig, ob bei Veränderungen im Team oder bei jungen Fahrern – alles muss sofort funktionieren. Lewis ist nicht dumm, aber natürlich bringt ein Wechsel auch immer Umstellungen mit sich. Und dieser Hype um ihn war gewaltig. Als er letztes Jahr unterschrieben hat, wurde das riesengroß gemacht: Der siebenmalige Weltmeister geht zu Ferrari! Und Ferrari war ja zu dem Zeitpunkt auch sportlich auf einem guten Weg. Da war schnell vom 'Traum' die Rede: Ferrari holt die Konstrukteurs-WM, Hamilton gewinnt seinen achten Titel. Und da es jetzt sportlich nicht läuft, kippt die Stimmung. Plötzlich heißt es: Das war's schon.

ran: Braucht selbst ein Hamilton also eine gewisse Anlaufzeit?

Steiner: Ja, absolut. Man muss Lewis Zeit geben. Natürlich, und da muss man ehrlich sein, haben sich beide Seiten mehr erwartet. Aber die Formel 1 ist ein unglaublich komplexer Sport. Nichts ist einfach, schon gar nicht der Erfolg. Deshalb sage ich: ein bisschen mehr Geduld tut allen gut. Er hat ja immerhin das Sprintrennen gewonnen, wenn auch unter etwas ungewöhnlichen Bedingungen. Gescheitert ist er jedenfalls noch lange nicht. Aber klar, Ferrari und er müssen jetzt gemeinsam in die Spur kommen. Sonst droht es, nach hinten loszugehen.

ran: Wo könnte es denn hinführen, wenn es nicht besser wird?

Steiner: Natürlich wird spekuliert, ob das Ganze vielleicht schon vorzeitig endet. Aber ich gehe nicht davon aus, dass Lewis einfach das Handtuch wirft. Nächstes Jahr kommt ein komplett neues Reglement, da weiß niemand, wie die Kräfteverhältnisse aussehen. Ich bin sicher: Es geht mit Hamilton und Ferrari über 2025 hinaus weiter. Die Verbindung zwischen Teamchef Fred Vasseur und Lewis ist stark, sie kennen sich seit Jahren. Und ja, es gibt emotionale Aussagen nach dem Rennen – aber das ist auch das, was wir als Zuschauer spannend finden. In der Fabrik unter der Woche sieht das meist ganz anders aus: Da wird Klartext geredet, ein Plan gemacht und weitergearbeitet. Wenn sich die Lage nicht bessert, könnte es natürlich Konsequenzen geben – aber davon sind wir, Stand jetzt, weit entfernt.

ran: Sie haben die emotionalen Aussagen erwähnt. Hamilton hat da die Saison zumindest verbal quasi schon abgeschrieben. Wie deuten Sie diese Aussagen?

Steiner: Das war einfach ein Moment der Frustration. Er war enttäuscht, das hat man gespürt. Das war eine emotionale Reaktion direkt nach dem Aussteigen aus dem Cockpit. Aber ich bin mir sicher, Lewis ist jemand, der das reflektiert. Der schaut sich das an und denkt: 'Okay, das war ein emotionaler Moment und jetzt weiter.' So schnell gibt er nicht auf. Sonst wäre er nicht siebenmal Weltmeister geworden. Natürlich, 2025 wird für ihn tatsächlich eine schwierige Saison. Aber wir wissen auch: Im nächsten Jahr wird sich alles ändern, und keiner kann sagen, wer dann wo steht.

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Formel 1: Erste Tochter! Max Verstappen im Baby-Glück

ran: Welche Rolle spielt die Ferrari-Kultur?

Steiner: Bei Ferrari ändert sich die Kultur nicht. Punkt. Wer dorthin kommt, muss sich anpassen, auch ein Lewis Hamilton. Das geht nicht über Nacht. Eine solche Kultur entsteht über Jahrzehnte, nicht in zwei Monaten. Und sich da einzugliedern, ist ein Lernprozess. Genau das sieht man gerade, denn es sind viele kleine Dinge, die zusammenkommen. Und am Ende machen diese Kleinigkeiten die zwei, drei Zehntel Unterschied zum Teamkollegen aus.

ran: In Miami krachte es auch noch am Funk. Brennt bei Ferrari schon der Baum?

Steiner: Ich würde das noch nicht zu hoch hängen. Das war aus meiner Sicht einfach die Hitze des Gefechts. Kein Fahrer will während des Rennens vom Team hören, er solle den Teamkollegen vorbeilassen – denn das heißt ja immer auch: Der andere ist gerade schneller. Und dein erster Konkurrent ist nun mal dein Teamkollege. In Miami kamen dann noch unterschiedliche Reifenmischungen und verschiedene Strategien dazu. Das kann schon mal für Diskussionen sorgen. Die beiden haben sich nach dem Rennen zusammengesetzt und das geklärt. Doch klar ist: Die Leistung muss stimmen. Sonst muss man sich irgendwann auch Gedanken machen, ob es so weitergeht.

Lewis Hamilton und die Ferrari-Krise: Das Problem Erwartungshaltung

ran: Was sind aktuell die größten Probleme bei Ferrari und Hamilton?

Steiner: Ich denke, das zentrale Thema ist die Erwartungshaltung. Die war riesig und sie wurde bisher nicht erfüllt. Dadurch entsteht sofort ein negativer Grundton. Und bevor man wieder nach vorne schauen kann, muss man diesen Druck erst mal loswerden, auf null setzen. Fakt ist aber auch: In Miami war Ferrari nur das fünftschnellste Auto im Feld – das ist nicht wegzudiskutieren. Von den Top zwei oder drei war man da klar entfernt.

ran: Hamilton wird nicht jünger. Ist da langsam vielleicht auch der Lack ab?

Steiner: Lewis wird nicht jünger, aber ich halte ihn nach wie vor für einen sehr guten Fahrer. Auch er selbst hätte gedacht, dass er näher an Charles Leclerc dran sein würde. Aber man darf nicht vergessen: Charles fährt jetzt seit sieben Jahren für Ferrari. Der kennt das Team in- und auswendig, jeden Entwicklungsschritt, jedes Detail. Wenn jemand in der Technikabteilung etwas sagt, weiß Charles sofort, was damit gemeint ist. Lewis kommt in ein neues Umfeld – mit einem extrem eingespielten Teamkollegen. Das braucht einfach Zeit. Und aktuell sieht man eben, wie wertvoll Erfahrung im eigenen Team sein kann.

ran: Ist Leclerc also die Nummer eins?

Steiner: Ferrari hat aktuell eigentlich zwei Nummer-eins-Fahrer. Beide sind auf Top-Niveau, beide sind sehr stark. Generell ist es so, dass abgesehen von Red Bull derzeit kein großes Team einen klaren Nummer-eins-Fahrer hat. Eigentlich haben alle zwei Fahrer, die auf Augenhöhe agieren. Natürlich hat Charles bei Ferrari aufgrund seiner langen Zeit im Team einen gewissen Vorteil. Er kennt die Abläufe, die Leute, das Auto einfach besser, und das nutzt er auch für sich. Und das ist ja auch völlig legitim. Schließlich wäre er nicht da, wenn Ferrari nicht von ihm überzeugt wäre.

ran: Was erwarten Sie vom emotionalen Heimspiel in Imola? Steigt dort der Druck nochmal besonders?

Steiner: Absolut. Ferrari ist in Italien mehr als ein Rennteam, das ist die Nationalmannschaft. Da steht das ganze Land hinter dem Team, und genau deshalb ist der Druck auf Fahrer und Team enorm. Ich hoffe aber, dass Miami eher ein Ausrutscher war. Bei anderen Rennen davor war Ferrari deutlich besser unterwegs. Deshalb hoffe ich, dass in Imola eine gute Atmosphäre entsteht und das Team den Fans vor Ort etwas zurückgeben kann.

ran: Fakt ist, dass andere um den Titel fahren. Wer ist aus Ihrer Sicht derzeit der Mann, den es zu schlagen gilt?

Steiner: Oscar Piastri. Für mich ist er momentan der Favorit auf den Titel. Er fährt extrem konstant, bleibt ruhig, macht kaum Fehler. Talentmäßig steht er Lando Norris in nichts nach – und die beiden sitzen im selben Auto, da ist der Vergleich direkt. Aber Piastri ist im Kopf kühler, macht den ruhigeren Eindruck. Er arbeitet sehr sauber, denkt mit, alles sehr reflektiert. Bei Lando sehe ich manchmal, dass er sich selbst im Weg steht. Deswegen: Wer Weltmeister werden will, muss aktuell an McLaren und Piastri vorbei.

ran: Ist Norris zu nett für den Titel?

Steiner: Ich weiß nicht, ob er wirklich zu nett ist, oder ob ihm dieses Image einfach übergestülpt wurde. Vielleicht hängt es auch mit den vielen Duellen mit Max Verstappen zusammen, bei denen er meist den Kürzeren gezogen hat. Irgendwann wird man in eine Schublade gesteckt: zu weich, zu zurückhaltend. Aber ist es schlimmer, zu lieb zu sein oder zu hart? Ich würde sagen: lieber zu nett. Nur: Mit dieser Einstellung wird es schwer, Weltmeister zu werden.

Formel 1 2025: Power Ranking vor dem Grand Prix von Ungarn - McLaren unaufhaltsam, Sauber auf dem Vormarsch

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<em><strong></strong><strong>Formel 1 2025: Das Power Ranking nach dem Grand Prix von Belgien</strong><br>Nach dem 13. Rennwochenende in Spa-Francorchamps blicken wir auf das Power Ranking der Fahrer. In den letzten Grand Prix' waren vor allem die Sauber auf dem Vormarsch, an der Spitze bleibt es unverändert papayafarben. Und dahinter mischt es sich gut durch...</em>
© Getty Images

Formel 1 2025: Das Power Ranking nach dem Grand Prix von Belgien
Nach dem 13. Rennwochenende in Spa-Francorchamps blicken wir auf das Power Ranking der Fahrer. In den letzten Grand Prix' waren vor allem die Sauber auf dem Vormarsch, an der Spitze bleibt es unverändert papayafarben. Und dahinter mischt es sich gut durch...

<strong>Platz 20: Franco Colapinto (Alpine)</strong><br>Es ist schon etwas länger her, dass Franco Colapinto zuletzt mehr als einen Fahrer in einem Rennen hinter sich ließ. In Belgien wurde er zwei Mal 19., sowohl im Sprint als auch im Rennen. In Silverstone konnte er gar nicht erst starten. Der Argentinier, dem die Fans noch immer hinterher reisen, ist der einzige Fahrer im aktiven Feld ohne Punktgewinn.
© IMAGO/ZUMA Press Wire

Platz 20: Franco Colapinto (Alpine)
Es ist schon etwas länger her, dass Franco Colapinto zuletzt mehr als einen Fahrer in einem Rennen hinter sich ließ. In Belgien wurde er zwei Mal 19., sowohl im Sprint als auch im Rennen. In Silverstone konnte er gar nicht erst starten. Der Argentinier, dem die Fans noch immer hinterher reisen, ist der einzige Fahrer im aktiven Feld ohne Punktgewinn.

<strong>Platz 19: Isack Hadjar (Racing Bulls)</strong><br>Belgien war ein Wochenende zum Vergessen für Isack Hadjar. Platz 20 im Rennen, wenigstens ein Pünktchen im Sprint. Zuvor schied er nach 17 Runden in Silverstone aus, auch in Österreich gab es keine Punkte. Zudem fährt Liam Lawson ihm aktuell davon, keine guten Aussichten für Hadjar.
© Getty Images

Platz 19: Isack Hadjar (Racing Bulls)
Belgien war ein Wochenende zum Vergessen für Isack Hadjar. Platz 20 im Rennen, wenigstens ein Pünktchen im Sprint. Zuvor schied er nach 17 Runden in Silverstone aus, auch in Österreich gab es keine Punkte. Zudem fährt Liam Lawson ihm aktuell davon, keine guten Aussichten für Hadjar.

<strong>Platz 18: Carlos Sainz (Williams)</strong><br>Schwieriges Wochenende für Carlos Sainz. Ähnlich wie bei Hadjar bleiben die Ergebnisse in den Hauptrennen aus, neben einem Ausfall gab es zwei punktlose Ausbeuten. Ja, analog zum Franzosen holte auch Sainz im Sprint Zählbares, aber die Formkurve geht nun einmal nach unten.
© Getty Images

Platz 18: Carlos Sainz (Williams)
Schwieriges Wochenende für Carlos Sainz. Ähnlich wie bei Hadjar bleiben die Ergebnisse in den Hauptrennen aus, neben einem Ausfall gab es zwei punktlose Ausbeuten. Ja, analog zum Franzosen holte auch Sainz im Sprint Zählbares, aber die Formkurve geht nun einmal nach unten.

<strong>Platz 17: Yuki Tsunoda (Red Bull Racing)</strong><br>Der zweite Red Bull ist und bleibt verflucht. 11, 13, 15, 16 - das sind nicht etwa verdächtig nah beieinander liegende Lottozahlen, sondern die Endplatzierungen der vergangenen vier Rennen von Yuki Tsunoda (inklusive Sprint). Wenn man etwas Positives sehen will, dann, dass es aktuell keine Unruhen um den zweiten Red-Bull-Sitz gibt.
© Getty Images for Oracle Red Bull Racing

Platz 17: Yuki Tsunoda (Red Bull Racing)
Der zweite Red Bull ist und bleibt verflucht. 11, 13, 15, 16 - das sind nicht etwa verdächtig nah beieinander liegende Lottozahlen, sondern die Endplatzierungen der vergangenen vier Rennen von Yuki Tsunoda (inklusive Sprint). Wenn man etwas Positives sehen will, dann, dass es aktuell keine Unruhen um den zweiten Red-Bull-Sitz gibt.

<strong>Platz 16: Esteban Ocon (Haas)</strong><br>Nach einem starken Zwischenspurt bis Kanada sind die guten Ergebnisse von Esteban Ocon zuletzt eher ausgeblieben. Platz 10, Platz 13, Platz 15 in den letzten drei Hauptrennen. Da hilft auch ein fünfter Platz im Sprint nur bedingt. Unterm Strich sind es dennoch nur vier Punkte aus drei Rennwochenenden. Das kann er und der Haas besser.
© Getty Images

Platz 16: Esteban Ocon (Haas)
Nach einem starken Zwischenspurt bis Kanada sind die guten Ergebnisse von Esteban Ocon zuletzt eher ausgeblieben. Platz 10, Platz 13, Platz 15 in den letzten drei Hauptrennen. Da hilft auch ein fünfter Platz im Sprint nur bedingt. Unterm Strich sind es dennoch nur vier Punkte aus drei Rennwochenenden. Das kann er und der Haas besser.

<strong>Platz 15: Lance Stroll (Aston Martin)</strong><br>Wenigstens einen siebten Platz hat Lance Stroll eingefahren - in Silverstone. Sonst war für den Kanadier aber nicht viel zu holen bei den vergangenen Rennwochenenden. In Belgien reichte es neben Platz 15 im Sprint nur zu Platz 13 im Rennen. Der Aston Martin ist aktuell kein Auto für die Top 10.
© Eibner

Platz 15: Lance Stroll (Aston Martin)
Wenigstens einen siebten Platz hat Lance Stroll eingefahren - in Silverstone. Sonst war für den Kanadier aber nicht viel zu holen bei den vergangenen Rennwochenenden. In Belgien reichte es neben Platz 15 im Sprint nur zu Platz 13 im Rennen. Der Aston Martin ist aktuell kein Auto für die Top 10.

<strong>Platz 14: Pierre Gasly (Alpine)</strong><br>Zwei Mal in Folge Punkte für Pierre Gasly und die Alpine. Das aktuell wahrscheinlich langsamste Auto im Feld hamstert Punkt um Punkt. Der Franzose holt wahrscheinlich das Optimum aus dem Auto heraus.
© Getty Images

Platz 14: Pierre Gasly (Alpine)
Zwei Mal in Folge Punkte für Pierre Gasly und die Alpine. Das aktuell wahrscheinlich langsamste Auto im Feld hamstert Punkt um Punkt. Der Franzose holt wahrscheinlich das Optimum aus dem Auto heraus.

<strong>Platz 13: Kimi Antonelli (Mercedes)</strong><br>Das erste und bisher einzige Karrierepodium von Kimi Antonelli übertüncht ein wenig die schwachen Ergebnisse aus den letzten Rennen. Ausfall in Österreich, Ausfall in Silverstone, Platz 17 im Sprint in Belgien und danach Platz 16 im Rennen. Puh, das ist zu wenig, auch für einen Rookie!
© Getty Images

Platz 13: Kimi Antonelli (Mercedes)
Das erste und bisher einzige Karrierepodium von Kimi Antonelli übertüncht ein wenig die schwachen Ergebnisse aus den letzten Rennen. Ausfall in Österreich, Ausfall in Silverstone, Platz 17 im Sprint in Belgien und danach Platz 16 im Rennen. Puh, das ist zu wenig, auch für einen Rookie!

<strong>Platz 12: Oliver Bearman (Haas)</strong><br>Drei elfte Plätze in Folge sammelte Ollie Bearman in den letzten drei Hauptrennen. Das ist mehr als undankbar, ist Rang elf doch die erste Platzierung, die nicht für Punkte berechtigt. Warum er trotzdem Platz zwölf im Power Ranking bekommt? Es gibt nun Mal elf Fahrer, die in ihrer Gesamtheit elf bessere Ergebnisse in den letzten Grand Prix' gefeiert haben.
© 2025 Getty Images

Platz 12: Oliver Bearman (Haas)
Drei elfte Plätze in Folge sammelte Ollie Bearman in den letzten drei Hauptrennen. Das ist mehr als undankbar, ist Rang elf doch die erste Platzierung, die nicht für Punkte berechtigt. Warum er trotzdem Platz zwölf im Power Ranking bekommt? Es gibt nun Mal elf Fahrer, die in ihrer Gesamtheit elf bessere Ergebnisse in den letzten Grand Prix' gefeiert haben.

<strong>Platz 11: Fernando Alonso (Aston Martin)</strong><br>Nach zwei Ergebnissen in den Punkten (Platz sieben in Österreich, Platz neun in Silverstone) beendete Fernando Alonso das Rennen in Spa auf Rang 17 - und das trotz der Updates. Eine kleine Enttäuschung, aber in Ungarn könnte das ganz anders aussehen, weil beide Strecken völlig unterschiedlich veranlagt sind.
© Getty Images

Platz 11: Fernando Alonso (Aston Martin)
Nach zwei Ergebnissen in den Punkten (Platz sieben in Österreich, Platz neun in Silverstone) beendete Fernando Alonso das Rennen in Spa auf Rang 17 - und das trotz der Updates. Eine kleine Enttäuschung, aber in Ungarn könnte das ganz anders aussehen, weil beide Strecken völlig unterschiedlich veranlagt sind.

<strong>Platz 10: Liam Lawson (Racing Bulls)</strong><br>Es ist nicht wenig, was bei Liam Lawson im ersten Saisondrittel ging, sondern rein gar nichts. Seit dem Ausfall in Kanada liefert der Neuseeländer jedoch gute Ergebnisse ab. Sechster in Österreich, Zehnter im Belgien-Sprint und Achter im Hauptrennen. Den Ausfall in Silverstone können wir ob dieser starken Ergebnisse übersehen.
© Getty Images

Platz 10: Liam Lawson (Racing Bulls)
Es ist nicht wenig, was bei Liam Lawson im ersten Saisondrittel ging, sondern rein gar nichts. Seit dem Ausfall in Kanada liefert der Neuseeländer jedoch gute Ergebnisse ab. Sechster in Österreich, Zehnter im Belgien-Sprint und Achter im Hauptrennen. Den Ausfall in Silverstone können wir ob dieser starken Ergebnisse übersehen.

<strong>Platz 9: Gabriel Bortoleto (Kick Sauber)</strong><br>Der erste Sauber im Ranking - und das erst auf Platz neun! Nachdem sich Nico Hülkenberg bereits gemausert hatte und viele Punkte einsammelte, ist jetzt auch Gabriel Bortoleto auf den Geschmack gekommen. Platz acht in Österreich, Platz neun in Belgien und wäre er in Silverstone nicht früh ausgeschieden ...
© AFLOSPORT

Platz 9: Gabriel Bortoleto (Kick Sauber)
Der erste Sauber im Ranking - und das erst auf Platz neun! Nachdem sich Nico Hülkenberg bereits gemausert hatte und viele Punkte einsammelte, ist jetzt auch Gabriel Bortoleto auf den Geschmack gekommen. Platz acht in Österreich, Platz neun in Belgien und wäre er in Silverstone nicht früh ausgeschieden ...

<strong>Platz 8: Alexander Albon (Williams)</strong><br>In Kanada und Österreich noch ausgefallen, fuhr Alexander Albon in den vergangenen beiden Rennen jeweils auf Platz acht und Platz sechs. Weil die beiden Ausfälle am weitesten zurückliegen, landet er bei uns auf Rang acht.
© Getty Images

Platz 8: Alexander Albon (Williams)
In Kanada und Österreich noch ausgefallen, fuhr Alexander Albon in den vergangenen beiden Rennen jeweils auf Platz acht und Platz sechs. Weil die beiden Ausfälle am weitesten zurückliegen, landet er bei uns auf Rang acht.

<strong>Platz 7: Nico Hülkenberg (Sauber)</strong><br>Platz acht, Platz neun, Platz drei (!), zuvor Rang fünf in Barcelona. Was Nico Hülkenberg bis zum Belgien GP aus dem Kick Sauber herausholte, war schlichtweg unglaublich. Und auch in Belgien hat nicht viel gefehlt zu Zählbarem, am Ende landete er weniger als eine Sekunde hinter Pierre Gasly auf Platz 10. Bei uns ist er aber zurecht auf Platz sieben.
© Getty Images

Platz 7: Nico Hülkenberg (Sauber)
Platz acht, Platz neun, Platz drei (!), zuvor Rang fünf in Barcelona. Was Nico Hülkenberg bis zum Belgien GP aus dem Kick Sauber herausholte, war schlichtweg unglaublich. Und auch in Belgien hat nicht viel gefehlt zu Zählbarem, am Ende landete er weniger als eine Sekunde hinter Pierre Gasly auf Platz 10. Bei uns ist er aber zurecht auf Platz sieben.

<strong>Platz 6: George Russell (Mercedes)</strong><br>Nicht ganz so beeindruckend, aber dennoch beachtlich, ist George Russells fünfter Platz in Belgien. Vor allem, weil sein Teamkollege so abgeschlagen war. Toto Wolff sagte später, die Pace sei "furchterregend" gewesen. Und dennoch Platz fünf? Chapeau, lieber George.
© Eibner

Platz 6: George Russell (Mercedes)
Nicht ganz so beeindruckend, aber dennoch beachtlich, ist George Russells fünfter Platz in Belgien. Vor allem, weil sein Teamkollege so abgeschlagen war. Toto Wolff sagte später, die Pace sei "furchterregend" gewesen. Und dennoch Platz fünf? Chapeau, lieber George.

<strong></strong><strong>Platz 5:  Charles Leclerc (Ferrari)</strong><br>Starkes Wochenende von Charles Leclerc! Nachdem er den Grand Prix von Silverstone glatt in den Sand setzte, meldete er sich eindrucksvoll in Spa zurück. Platz vier im Sprint, Platz drei im Rennen. Und das, nachdem er 44 Runden lang von Max Verstappen gejagt wurde. Der Monegasse fuhr fehlerlos beim schwierigen Kurs in den Ardennen.
© Getty Images

Platz 5: Charles Leclerc (Ferrari)
Starkes Wochenende von Charles Leclerc! Nachdem er den Grand Prix von Silverstone glatt in den Sand setzte, meldete er sich eindrucksvoll in Spa zurück. Platz vier im Sprint, Platz drei im Rennen. Und das, nachdem er 44 Runden lang von Max Verstappen gejagt wurde. Der Monegasse fuhr fehlerlos beim schwierigen Kurs in den Ardennen.

<strong>Platz 4: Lewis Hamilton (Ferrari)</strong><br>In den Sand gesetzt hat auch Lewis Hamilton etwas - aber nur den Samstag. Beim Rennsonntag in Spa kämpfe er sich von der Boxengasse auf Platz sieben vor. Warum er vor Leclerc steht, der Dritter wurde? In Silverstone holte Hamilton Platz vier, genau so wie in Österreich, während Leclerc in Silverstone nur 14. wurde. Drei Top-Sieben-Finishes schlagen zwei Podien und einen 14. Platz.
© Getty Images

Platz 4: Lewis Hamilton (Ferrari)
In den Sand gesetzt hat auch Lewis Hamilton etwas - aber nur den Samstag. Beim Rennsonntag in Spa kämpfe er sich von der Boxengasse auf Platz sieben vor. Warum er vor Leclerc steht, der Dritter wurde? In Silverstone holte Hamilton Platz vier, genau so wie in Österreich, während Leclerc in Silverstone nur 14. wurde. Drei Top-Sieben-Finishes schlagen zwei Podien und einen 14. Platz.

<strong>Platz 3: Max Verstappen (Red Bull Racing)</strong><br>Mit einem perfekten Setup hat Max Verstappen den Samstagssprint in Spa gewonnen. Mit höherem Straight Line Speed ging er frühzeitig an Oscar Piastri vorbei und in Sektor zwei, in dem er dem McLaren klar unterlegen war, machte er die holländische Straßensperre in seinem Geburtsland Belgien. Ob sein Setup für den Sonntag gut gewesen wäre, werden wir nie erfahren, da es für ein Regenrennen gewählt war. Dass er nicht an Leclerc vorbeikam, ist ärgerlich, aber nicht so schlimm.
© Getty Images

Platz 3: Max Verstappen (Red Bull Racing)
Mit einem perfekten Setup hat Max Verstappen den Samstagssprint in Spa gewonnen. Mit höherem Straight Line Speed ging er frühzeitig an Oscar Piastri vorbei und in Sektor zwei, in dem er dem McLaren klar unterlegen war, machte er die holländische Straßensperre in seinem Geburtsland Belgien. Ob sein Setup für den Sonntag gut gewesen wäre, werden wir nie erfahren, da es für ein Regenrennen gewählt war. Dass er nicht an Leclerc vorbeikam, ist ärgerlich, aber nicht so schlimm.

<strong>Platz 2: Lando Norris (McLaren)</strong><br>Eigentlich hat es keiner der beiden McLaren verdient, nur auf Platz zwei zu landen. Aufgrund des letzten Grand Prix, den Lando Norris in beiden Rennen hinter seinem Teamkollegen beendete, geht der nominelle Platz zwei jedoch an den Briten. Im Rennen machte er zwei kleine Fehler, die ein mögliches spannenderes Finish verhinderten.
© Marco Canoniero

Platz 2: Lando Norris (McLaren)
Eigentlich hat es keiner der beiden McLaren verdient, nur auf Platz zwei zu landen. Aufgrund des letzten Grand Prix, den Lando Norris in beiden Rennen hinter seinem Teamkollegen beendete, geht der nominelle Platz zwei jedoch an den Briten. Im Rennen machte er zwei kleine Fehler, die ein mögliches spannenderes Finish verhinderten.

<strong>Platz 1: Oscar Piastri (McLaren)</strong><br>Der strahlende Sieger in Spa: Der WM-Führende Oscar Piastri. Nicht nur brach er am Freitag den Rundenrekord seiner ausgemachten Lieblingsstrecke, er erwies sich am Sonntag trotz des Drucks seines Teamkollegen als schneller Reifenflüsterer. Zudem verdoppelte er seine WM-Führung auf 16 Punkte.
© ABACAPRESS

Platz 1: Oscar Piastri (McLaren)
Der strahlende Sieger in Spa: Der WM-Führende Oscar Piastri. Nicht nur brach er am Freitag den Rundenrekord seiner ausgemachten Lieblingsstrecke, er erwies sich am Sonntag trotz des Drucks seines Teamkollegen als schneller Reifenflüsterer. Zudem verdoppelte er seine WM-Führung auf 16 Punkte.

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Steiner: Lando ist nicht der Typ, der plötzlich ausrastet

ran: Wann kracht es zwischen Norris und Piastri?

Steiner: Die Chemie zwischen den beiden stimmt eigentlich. Teamchef Andrea Stella macht das sehr gut, er hält die Balance im Team. Und Lando ist nicht der Typ, der plötzlich ausrastet oder aggressiv agiert. Natürlich, wenn er merkt, dass er Piastri dauerhaft hinterherfährt und sich dann durchsetzen will, kann es brenzlig werden. Aber aktuell ist das Verhältnis intakt, denn McLaren hat ein echtes Teamdenken etabliert.

ran: Hat McLaren aus den Fehlern des letzten Jahres gelernt, auch in puncto Teamorder?

Steiner: Absolut. Letztes Jahr war für McLaren ein Lernprozess. Sie waren plötzlich ganz vorne mit dabei und haben das vielleicht selbst unterschätzt. Sie waren fast ein wenig zu demütig, haben sich nicht als Titelfavorit gesehen. Das hat zu Fehlern geführt. Aber inzwischen hat sich das geändert. Jetzt glaubt McLaren auch selbst daran, dass sie die Besten sein können – und das merkt man.

ran: Welche Rolle spielt Max Verstappen noch in diesem Titelkampf?

Steiner: Es wird schwer für ihn, in den Kampf um den Titel einzugreifen, jedenfalls solange Red Bull nicht einen Schritt nach vorne macht. Max ist nach wie vor der beste Fahrer im Feld. Wenn einer das Limit verschieben kann, dann er. Aber der Rückstand auf McLaren ist aktuell einfach zu groß. Wenn sich das Auto nicht verbessert oder McLaren einbricht, wird es für Max schwierig, konstant mitzuhalten und um den Titel zu fahren.

ran: Viele spekulieren, dass Verstappen Red Bull nach dieser Saison verlässt. Glauben Sie das?

Steiner: Ganz ehrlich: Ein Wechsel Ende 2025 ergibt für mich überhaupt keinen Sinn. Niemand weiß, wo die Teams 2026 stehen werden, denn das Reglement wird komplett neu aufgestellt. Max ist clever, er wird abwarten. Ich bin überzeugt: Er schaut sich an, wer nächstes Jahr mit dem neuen Konzept vorne ist, und entscheidet dann, um vielleicht 2027 zu wechseln. Aber jetzt zu gehen, wäre ein riesiges Risiko.

ran: Warum?

Steiner: Erstens: Kein Team gibt dir nur für ein Jahr einen Vertrag, auch nicht Max Verstappen. Und zweitens: Du könntest plötzlich in einem Auto sitzen, das dich nicht mal auf das Podium bringt. Also: Abwarten, dieses Jahr noch kämpfen, und dann die Lage sondieren. Er ist ja nicht schlecht unterwegs. Man kann nicht jedes Jahr Weltmeister werden.

ran: Wie intensiv arbeiten die Teams aktuell überhaupt noch am 2025er-Auto, wenn 2026 alles neu wird?

Steiner: Der Fokus verschiebt sich bereits jetzt. Ich höre von mehreren Seiten, dass viele Teams Ende Mai, spätestens aber bis Ende Juni, komplett auf die Entwicklung des 2026er-Autos umstellen werden. Und das ist auch nötig: komplett neue Aerodynamik, neue Mechanik, ein komplett neues technisches Konzept, und das braucht Zeit. McLaren zum Beispiel muss im Grunde nur Details anpassen. Andere wie Ferrari bringen vielleicht noch ein größeres Paket, aber das war’s dann auch. Manche Updates sind also noch in der Pipeline, ein, zwei Teile kommen vielleicht noch vor oder kurz nach der Sommerpause und in den Windkanal gehen die Teams auch. Aber im Großen und Ganzen gilt: Die Entwicklung für 2025 läuft aus, nach der Sommerpause kommt nur noch sehr wenig.

Briatore "wurde geholt, um aufzuräumen, und das tut er"

ran: Dafür herrscht in der Formel 1 generell viel Bewegung. Liam Lawson wurde degradiert, Jack Doohan auch, Franco Colapinto darf sich für ein paar Rennen beweisen. Was ist da los?

Steiner: Es fühlt sich an wie im Fußball, oder? Kaum läuft’s mal nicht, wird gewechselt. Und ja, dieses Jahr ist es besonders extrem. Lawson hatte sogar Glück, dass Red Bull zwei Teams hat – sonst wäre er ganz weg. Und das liegt am gestiegenen Druck. Gerade bei Werksteams wie Alpine ist der Erwartungsdruck enorm. Und wenn du da hinten rumfährst, wollen die Leute Konsequenzen sehen. Doohan hatte sicher auch Pech, aber nicht nur. Diese übermotivierte Aktion in Japan war ein Fehler. Da hat er für nichts ein hohes Risiko genommen.

ran: Die Ablösung von Teamchef Oliver Oakes hat offenbar persönliche Gründe. Für ihn übernimmt jetzt Flavio Briatore, der vorher bereits als Berater tätig war…

Steiner: Der wurde geholt, um aufzuräumen, und das tut er. Die Motorenfabrik ist bereits dicht. Alpine will den Status quo aufbrechen. Der Druck ist heute in der Formel 1 nicht nur durch die sportlichen Erwartungen riesig, sondern auch durch die enorme öffentliche Aufmerksamkeit und Popularität der Serie.

ran: Es wird schon diskutiert, dass er eventuell zu alt sei. Kann das zu einem Problem werden?

Steiner: Viel hat sich eigentlich nicht geändert, außer, dass wir Briatore jetzt wieder öfter in der Öffentlichkeit sehen. Die Strippen hat er bei Alpine ohnehin schon im Hintergrund gezogen. Oliver Oakes war offiziell der Teamchef, aber das war seine erste Rolle als Teamchef in der Formel 1. Da stand er natürlich im Schatten von Flavio. Die Visionen, die Entscheidungen kamen alle von Briatore. Klar, auch Flavio ist nicht jünger geworden, aber er war bei den meisten Rennen ohnehin vor Ort. In China haben wir uns länger unterhalten, und ich muss sagen: Er ist noch ziemlich fit, weiß genau, was läuft. Deshalb sehe ich da kein Problem für ihn, jetzt auch wieder offiziell im Vordergrund zu stehen. Denn am Ende kamen die Ansagen ja sowieso immer von ihm.

ran: Überall knallt es, erstaunlich ruhig ist es aber um Fernando Alonso. Hat er mit der Formel 1 schon heimlich abgeschlossen?

Steiner: Er wirkt fast schon demütig. Ich glaube, er setzt alles auf die kommende Saison. Wenn es 2026 mit dem neuen Reglement nicht klappt, dann war’s das für ihn. Das sagt er sich wahrscheinlich auch selbst. Er ist über 40, hat alles erlebt. Noch ein Jahr gibt er sich, dann zieht er den Schlussstrich.

ran: Wird Aston Martin mit den Investitionen und Adrian Newey im nächsten Jahr denn konkurrenzfähig sein?

Steiner: Das ist möglich. Adrian war immer extrem stark, wenn es darum ging, neue Konzepte zu entwickeln. Er findet schnell die richtige Richtung, weil er auf einen riesigen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. Der große Unsicherheitsfaktor bleibt der Motor. Honda ist wieder mit an Bord, und aktuell haben sie ein starkes Aggregat. Ich sehe sie inzwischen fast auf Augenhöhe mit Mercedes und Ferrari. Audi und Red Bull Ford hinken da etwas hinterher, weil sie noch vergleichsweise frisch in der Thematik sind. Honda hingegen hat den Laden wieder hochgefahren. Mal schauen, wie weit sie in kurzer Zeit kommen. Aber Newey für ein komplett neues Auto: Das ist auf jeden Fall ein Faktor, den man ernst nehmen muss.

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Steiner: Mir tut Nico wirklich leid

ran: Ihr Ex-Fahrer Nico Hülkenberg ist mit Sauber chancenlos. Haben Sie Mitleid?

Steiner: Mir tut Nico wirklich leid. Er ist ein sehr guter Fahrer, aber er sitzt fast immer zum richtigen Zeitpunkt im falschen Auto. Schlimmer geht es kaum, und das zieht sich wie ein roter Faden durch seine Karriere. Auch bei uns bei Haas war es schwer für ihn. Letztes Jahr lief es etwas besser, aber generell ist es so, dass er es immer schafft, in ein Auto zu kommen, das schlechter ist als das, was er verlassen hat. Ich hoffe, dass Audi ihm nächstes Jahr eine neue Perspektive gibt, aber auch das wird hart. Einen neuen Motor zu entwickeln ist kein Selbstläufer. Auch nicht, wenn man Audi heißt. Trotzdem: Nico verdient Respekt. Er bleibt ruhig, er macht weiter, er gibt nicht auf.

ran: Zuletzt gab es erneut personelle Veränderungen bei Audi. Machen Sie sich Sorgen um das Projekt?

Steiner: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie weit sie inhaltlich wirklich sind. Mattia Binotto ist ein sehr kluger Mensch. Er hat sich alles in Ruhe angesehen, beobachtet, analysiert und dann entschieden: Hier braucht es Veränderungen. Und genau die hat er nun angestoßen. Ich weiß nicht, wo Audi aktuell steht, und auch wenn ich mit Mattia oft spreche, frage ich ihn bewusst nicht nach Details. Ich will nicht derjenige sein, auf den später alle zeigen, wenn etwas durchsickert.

ran: Aber man sieht ja auch so, dass sehr viel gegen einen halbwegs guten Start 2026 spricht…

Steiner: Fakt ist: Das Projekt ist schleppend angelaufen. Immer wieder gab es neue Anläufe, Umstrukturierungen, personelle Wechsel statt eines klaren 'Jetzt legen wir los' war es ein Schritt vor, dann zwei zurück, mal links, mal rechts. Beim diesjährigen Auto sieht man ja, wo man steht, das ist auf der Strecke nicht zu übersehen. Bleibt zu hoffen, dass das neue Konzept für 2026 deutlich besser funktioniert. Was den Motor angeht? Da habe ich keinerlei Einblick. Und ehrlich gesagt wissen die Teams selbst oft nicht, wo sie im Vergleich zur Konkurrenz stehen.

ran: Mick Schumacher wird mit Cadillac in Verbindung gebracht. Ist das realistisch?

Steiner: Cadillac sucht offenbar Fahrer mit Erfahrung, und da passt Mick durchaus ins Profil. Auch Sergio Perez ist sicher ein Kandidat, vielleicht auch Valtteri Bottas, wobei ich mir nicht sicher bin, ob der sich das wirklich nochmal antut. Neue Teams brauchen Zeit, man fährt anfangs eher hinterher und Bottas kennt das Spiel von Sauber nur zu gut. Zhou Guanyu ist auch ein Kandidat, und die Amerikaner sind aktuell offenbar ein wenig von ihrer früheren Idee abgerückt, unbedingt einen US-Fahrer wie Colton Herta haben zu wollen. Deshalb: Für Mick könnte es bei Cadillac gut passen.

ran: Was könnte Schumacher Cadillac bringen?

Steiner: Zwei Jahre Formel-1-Erfahrung, dazu ist er noch relativ jung. Außerdem ist er durch die Sportwagenrennen im Rhythmus geblieben. Und seine Arbeit bei Mercedes, vor allem im Simulator, dürfte auch Cadillac helfen, weil er so auch technisch einiges mitbringt.

ran: Wie groß ist der Faktor Name für Cadillac?

Steiner: Sehr klein. Natürlich kennt man Michael Schumacher, denn er ist eine globale Legende. Aber diese emotionale Bindung, wie wir sie in Europa zum Namen Schumacher aben, ist dort nicht mehr so präsent. Dafür ist zu viel Zeit vergangen.

ran: Wie problematisch ist die Pause, immerhin ist er 2022 sein letztes F1-Rennen gefahren?

Steiner: Er würde sich schnell wieder zurechtfinden. Klar, die Formel 1 ist nochmal ein anderes Level, aber durch seine Einsätze im Sportwagen bleibt er im Rennmodus. Das ist wichtig, damit man das Gefühl immer wieder bekommt, diesen Adrenalinschub. Deshalb halte ich die Pause für wenig problematisch.

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