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NFL Draft 2025: Shedeur Sanders und andere Prospects Opfer von Prank-Anrufen - die NFL muss handeln - Kommentar
- Aktualisiert: 28.04.2025
- 18:19 Uhr
- Franziska Wendler
Dass Shedeur Sanders und andere Prospects beim Draft 2025 Opfer von Prank-Anrufen werden, ist unschön und unnötig. Die NFL muss handeln. Ein Kommentar.
Demut ist beim besten Willen nicht die Kernkompetenz der Familie Sanders. Weder die von Papa Deion, noch die von Sohn Shedeur. Großspurige Ankündigungen schon Wochen vor dem Draft, das Einrichten eines protzigen Draft-Rooms. Understatement? Fehlanzeige.
Mit einem Erstrunden-Pick, oder gar einer Auswahl in den Top 10, klappte es dennoch nicht. Sanders wurde erst an Tag drei in Runde fünf von den Cleveland Browns ausgewählt, vorher musste er aber noch einen bösen Streich über sich ergehen lassen.
In Erwartung des erlösenden Anrufs einer Franchise wurde Sanders Opfer eines fiesen Pranks. Jax Ulbrich, der Sohn von Falcons-Defensive-Coordinator Jeff Ulbrich, rief bei dem Quarterback an, gab sich als Saints-General Manager Mickey Loomis aus und verkündete, das Team aus New Orleans werde ihn auswählen.
"Ja, Sir, lasst uns legendär sein", antwortete Sanders darauf, ehe der Anrufer seinen fiesen Streich aufdeckte. Mit dem entsprechenden Pick wählten die Saints Augenblicke später einen anderen Quarterback.
Das Wichtigste in Kürze
Festgehalten wurde der erniedrigende Moment von "Well Off Media", einem YouTube-Kanal, der von Deion Sanders Jr., Shedeurs älterem Bruder, betrieben wird.
Man kann von Sanders halten was man will, dennoch verdient auch er es nicht, vor aller Welt in einem verletzlichen Moment derart bloßgestellt zu werden. Und dabei war er nicht der Einzige!
Diverse Spieler Opfer von Telefonstreichen
Während des NFL Draft 2025 wurden laut US-Medien gleich mehrere Prospects Opfer derartiger Streiche.
Tyler Warren, Kyle McCord, Chase Lundt, ein namentlich nicht genannter Undrafted Free Agent, und dazu ein weiterer anonymer Spieler, dem am Telefon erklärt wurde, er werde nach seinem Draft getradet.
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VIDEO: Shedeur Sanders feiert protzige Draft-Party mit Geldkoffer
Besonders brutal: Lundt, den in der sechsten Runde die Buffalo Bills ausgewählt haben, wurde zuvor ganze fünfmal angerufen und am Telefon veräppelt.
Wie das passieren kann?
Prospects sollten nicht derart bloßgestellt werden
Im Falle von Sanders ist der Hergang klar. Falcons-Coordinator Ulbrich hatte zuhause ein iPad mit den Draft-Nummern der Prospects offen liegen gelassen. Sein Sohn stieß darauf, notierte die Nummer von Sanders und wählte diese im entscheidenden Moment.
Eine fatale Unaufmerksamkeit.
VIDEO: Peinlich! Sanders richtet "Draft-Raum" ein - und floppt
Dass junge Football-Spieler – sei es vor Kameras oder nicht – an den drei Draft-Tagen, die so besonders sind, Opfer derartiger Anrufe werden, ist nicht nur unschön, sondern vor allem unnötig.
Die Hoffnungen, Ängste, Enttäuschungen und selbstverständlich auch damit verbundene erfüllte und nicht erfüllte Träume durch ein Datenleck derart zu beeinflussen, wird der Liga und ihrem Selbstbild nicht gerecht.
NFL muss Lösungen finden
Die National Football League ist eine der professionellsten und reichsten Sport-Ligen der Welt – bei der ein Teil des Draft-Systems dennoch auf amateurhaftem Niveau stattfindet.
Prank-Anrufe dieser Art müssen nicht sein, zumindest nicht, wenn die Verantwortlichen etwas dagegen haben.
Warum nicht alle Prospects in einer App organisieren, die für aufmüpfige Trainer-Söhne und alle andere Unbefugten nicht zugänglich ist? Oder vielleicht das System der Anrufe für Spieler in den vorderen Runden gänzlich abschaffen, so dass keiner vorher erfahren kann, ob und von wem er gedraftet wird?
Möglichkeiten gibt es sicherlich reichlich.
Nun ist die NFL am Zug, zu verhindern, dass sich beim Draft im kommenden Jahr ähnliches wiederholt. Nur darauf zu hoffen, dass kein Trainer mehr ein iPad mit den Telefonnummern irgendwo rumliegen lässt, wird nicht ausreichen.