Im Leben im Allgemeinen – und im Mannschaftssport im Speziellen – gilt eine Regel: Wer Chancen bekommt, sollte sie besser nutzen. Eine Weisheit, die Jaxson Dart im zweiten NFL-Preseason-Spiel der New York Giants gegen die New York Jets brillant umzusetzen vermochte.
Während einer Angriffsserie der Giants, mit Star-Quarterback Russell Wilson als Anführer auf dem Feld, entschied Head Coach Brian Daboll, den Rookie-Spielmacher für einen einzigen Spielzug auf den Rasen zu schicken.
Eine ungewöhnliche Maßnahme – mit Erfolg. Dart warf einen Screen Pass über 30 Yards auf Tight End Theo Johnson, bevor er direkt wieder an die Seitenlinie zurückkehrte.
"Ich dachte mir: Okay, ich wusste nicht, dass ich für einen Spielzug ins Spiel kommen und dann wieder rausgehen würde", konstatierte Dart nach der Partie.
"Ich denke, er (Head Coach Daboll, Anm.d.Red.) schafft damit Situationen, in denen man nie weiß, wann man an der Reihe ist, und man muss darauf vorbereitet sein. Er hat das auch im Training gemacht. Das hat mir gezeigt, dass ich mich an der Seitenlinie immer bereithalten muss. Man weiß einfach nie, wann so etwas passieren wird."
Dass der Cheftrainer sein Quarterback-Juwel für ein einziges Play während eines Drives auf dem Platz schicken würde, hatte Daboll eigenen Angaben zufolge niemandem verraten. So sagte er nach dem 31:12-Sieg gegen die Jets, nicht einmal seine Trainer-Assistenten hätten davon gewusst. Alles sei aber Teil eines Entwicklungsplans, den er für den Rookie-Signal-Caller erstellt habe.
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Starke Leistungen in der Preseason
Ein Plan, der sich auszuzahlen scheint, verbessert sich der 22-Jährige doch immer weiter. Und ein Plan, der dazu geführt hat, dass Dart nach den ersten beiden Preseason-Spielen exzellent da steht.
Gegen die Buffalo Bills und die New York Jets brachte er insgesamt 26 von 35 Pässen für 291 Yards und zwei Touchdowns an, gegen den Stadtrivalen lief der Youngster zudem einmal selbst in die Endzone. Eine Interception musste er in beiden Partien nicht hinnehmen.
"Er hat seine Aufgabe gut gemeistert", freute sich sein Trainer nach dem Spiel gegen die Jets, in dem sich Dart im Vergleich zu der Partie gegen die Bills sogar noch einmal gesteigert hatte.
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Löst Jaxson Dart Russell Wilson ab?
Die Leistungen des Erstrundenpicks - die Giants wählten ihn Ende April im NFL Draft an Position 25 aus - entfachen bei den leidgeprüften Fans von "Big Blue" endlich wieder Hoffnungen.
Jahrelang erlebten die Giants-Fans auf der Quarterback-Position Enttäuschungen, vor allem das Kapitel Daniel Jones wurde zu einem großen Flop.
Für die neue Saison ist das Team aber bestens aufgestellt. In Russell Wilson haben die Giants einen Star-Quarterback geholt, mit Jameis Winston und Tommy de Vito erprobte Backups. Und dann wäre da noch Rookie Dart, der sich mit seinen Leistungen mehr und mehr ins Rampenlicht spielt – und durchaus zur Gefahr für Wilson werden könnte.
NFL - Injury Update der Saison 2025: Puka Nacua mit Knöchelverletzung - Längere Pause für Rams-Superstar?
Puka Nacua (Los Angeles Rams) Die Rams bangen um den derzeit besten Wide Receiver der NFL: Im Spiel gegen die Baltimore Ravens zog sich Nacua, der NFL-Spitzenreiter bei den gefangenen Pässen, eine Knöchelverstauchung zu. Diese dürfte ihn laut NFL-Insider Ian Rapoport für einige Zeit außer Gefecht setzen. Ob der Passempfänger damit auch sicher das London Game gegen die Jaguars verpassen wird, ist noch unklar.
Emeka Egbuka (Tampa Bay Buccaneers) Baker Mayfield muss in der kommenden Woche vermutlich auf einen weiteren Wide Receiver verzichten. Rookie-Star Egbuka zog sich beim Sieg über die San Francisco 49ers eine Oberschenkelverletzung zu und wird wohl für einige Zeit ausfallen. Die genaue Diagnose steht jedoch noch aus.
Dallas Cowboys Die Dallas Cowboys müssen in Woche 6 gegen die Panthers ran, haben aber mit merklichen personellen Problemen zu kämpfen. Der Injury Report von America's Team las sich am Samstag wie eine Liste des Grauens: Ganze 21 Spieler wurden aufgeführt - und diverse stehen nicht zur Verfügung. Guard Tyler Booker muss passen, Star-Receiver CeeDee Lamb fehlt weiterhin, auch Passempfänger-Kollege Kavontae Turpin spielt nicht. Running Back Miles Sanders ist ebenfalls nicht dabei. Seine Saison ist ob Problemen an Knöchel und Knie vorzeitig beendet.
Dallas Cowboys Schwierig ist die Lage auch in der Defense des Teams. Linebacker Jack Sanborn fällt definitiv aus und auch di eSecondaryweist diverse fragliche Spieler auf. Etliche konnten nur eingeschränkt trainieren. Kleiner Lichtblick am Sonntag: Laut "NFL Network" können wohl immerhin die beiden Cornerbacks DaRon Bland (Foto) und Trevon Diggs spielen.
Quentin Johnston (Los Angeles Chargers) Chargers-Receiver Quentin Johnston gilt für die Partie gegen die Dolphins in Woche sechs zwar noch nicht offiziell als "out", laut "ESPN" ist es aufgrund einer Verletzung am Oberschenkel aber wahrscheinlich, dass er die Partie verpasst. Der Passempfänger war zuletzt als fraglich gelistet und konnte unter der Woche nur eingeschränkt trainieren.
Terry McLaurin & Noah Brown (Washington Commanders) Die Washington Commanders müssen im Monday Night Game von Woche sechs gegen die Chicago Bears verletzungsbedingt auf das Receiver-Duo Terry McLaurin und Noah Brown verzichten, das bestätigte Head Coach Dan Quinn. Brown hatte im Vorjahr die Hail Mary von Jayden Daniels gefangen, als die Commanders gegen die Bears gewonnen hatten - für Washington ein Push für den unglaublichen Saisonverlauf.
Damar Hamlin & T.J. Sanders (Buffalo Bills) Vor Week 6 setzen die Buffalo Bills Damar Hamlin (l.) und T.J. Sanders (r.) auf die Injured Reserve List. Der Safety laboriert an einer Brustverletzung, der Defensive Tackle an Kniebeschwerden. Beide fehlen damit mindestens vier Spiele. Im Monday Night Game bei den Atlanta Falcons muss auch Matt Milano ersetzt werden, der ebenfalls an der Brust verletzt ist.
Lamar Jackson (Baltimore Ravens) Rückschlag für die Ravens! Star-Quarterback Lamar Jackson verletzte sich in Week 4 im Spiel gegen die Kansas City Chiefs. Der zweimalige MVP kann wegen seiner Oberschenkelverletzung weiterhin nicht trainieren, weshalb Backup Cooper Rush einspringt - so auch in Week 6 gegen die Los Angeles Rams. Nach der Diagnose wurde eine Pause von zwei bis drei Wochen prognostiziert – ein Comeback zum Spiel in Woche 8 gegen die Chicago Bears gilt als möglich.
Ja'Marr Chase(Cincinnati Bengals) Bei den Cincinnati Bengals dürfte am Sonntag gegen die Green Bay Packers Quarterback Joe Flacco sein Debüt feiern. Womöglioch fehlt ihm aber eine wichtige Waffe: Wide Receiver Ja’Marr Chase wurde als fraglich gelistet. Chase nahm am Freitagmorgen zwar am Walkthrough teil, wurde jedoch vor dem Training nach Hause geschickt, da er sich krank fühlte.
Brock Bowers (Las Vegas Raiders) Die Las Vegas Raiders müssen weiter auf Star-Tight-End Brock Bowers verzichten. Der 22-Jährige konnte aufgrund einer Knieverletzung zuletzt nicht trainieren und wird dem Team nach Woche 5 auch in Week 6 gegen die Tennessee Titans fehlen.
Kyler Murray (Arizona Cardinals) Kann Cardinals-Quarterback Kyler Murray in Week 6 auflaufen? Er ist am Freitag zwar ins Training zurückgekehrt, sein Einsatz am Sonntag in Indianapolis ist aber offiziell fraglich. Sollte Murray ausfallen, würde Jacoby Brissett als Starter auflaufen.
Amon-Ra St. Brown (Detroit Lions) Schlechte Nachricht für die Lions: Am Mittwochstraining konnte Star-Receiver St. Brown wegen einer Handgelenksverletzung nicht teilnehmen. Der Deutsch-Amerikaner tauchte auf dem Injury Report des Teams auf. Jetzt hat sich herausgestellt, es ist alles nicht so dramatisch: "Mir geht es gut", sagte St. Brown. "Es hat mich eine Weile etwas gestört, aber (der Mittwoch war) einfach ein Tag, um mich wirklich auszuruhen. Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Alles wird gut."
Omarion Hampton (Los Angeles Chargers) Die Los Angeles Chargers müssen mindestens vier Wochen auf Running Back Omarion Hampton verzichten. Der Rookie verletzte sich gegen die Washington Commanders am linken Fuß und wurde auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt. Als er am Sonntag das Stadion verließ, hatte er einen Stützschuh an.
Bucky Irving (Tampa Bay Buccaneers) Rückschlag für die "Bucs"! Running Back Bucky Irving verpasste die Partie in Week 5 gegen die Seattle Seahawks. Berichten zufolge fällt der 23-Jährige wohl auch in Week 6 aus, da ihm neben seiner Fußverletzung nun auch eine Schulter-Blessur zu schaffen macht. Tampa Bay hat bereits reagiert und mit Owen Wright einen weiteren Running Back fürs Practice Squad verpflichtet.
Chuba Hubbard (Carolina Panthers) Die Panthers müssen wohl vorerst weiter auf ihren Starting Running Back verzichten. Chuba Hubbard konnte aufgrund einer Wadenverletzung schon in Woche 5 nicht gegen die Miami Dolphins auflaufen. Der 26-Jährige konnte auch in den ersten Tagen von Woche 6 nicht mittrainieren. Ein Einsatz gegen die Cowboys ist damit mehr als fraglich.
CeeDee Lamb (Dallas Cowboys) Der Receiver der Dallas Cowboys zog sich beim Spiel in Woche 3 gegen die Chicago Bears eine Sprunggelenksverletzung am linken Fuß zu. Ein Comeback in Week 6 gegen die Panthers wird es nicht geben, womöglich kehrt er in Week 7 im Divisionsduell gegen die Washington Commanders auf den Platz zurück.
Jakob Johnson (Houston Texans) Die Texans haben Fullback Jakob Johnson auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt. Der 30-Jährige verletzte sich in Week 3 bei der Niederlage gegen die Jacksonville Jaguars am Oberschenkel. Damit fällt Johnson zumindest die folgenden vier Partien aus und könnte frühestens gegen die Denver Broncos Anfang November auf den Platz zurückkehren.
Der US-Sender "ESPN" drückte es in seiner Analyse des zweiten Preseason-Spiels gegen die Jets so aus: "Obwohl Russell Wilson zu Beginn des Spiels einen Touchdown-Drive angeführt hat, zeigt Dart, dass er mitunter eher früher als später startbereit sein könnte." Eine Einschätzung, die auch andere US-Medien teilen.
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Russell Wilson hat nur ein Jahr Vertrag
Cheftrainer Daboll will davon aber erst einmal noch nichts wissen. "Russ ist unser Starter, und wir werden Jaxson weiterentwickeln", konstatierte er nach der Partie. Auch bei Wilsons Vorstellung im März und zu Beginn des Trainingslagers hatten die Team-Verantwortlichen betont, dass der Super-Bowl-Sieger von 2013 der Starting Quarterback sein wird.
Bislang hat der Routinier mit seinen Leistungen keinen Anlass dazu gegeben, zu vermuten, dass er seine Aufgabe als Starter nicht gut ausführen wird. Doch in der besten Football-Liga der Welt können sich die Dinge bekanntlich schnell ändern.
Ein paar Fehler zu viel, eine Verletzung – ein einstiger Starting Quarterback auf der Bank oder Tribüne ist alles andere als selten.
Ob Dart Routinier Wilson gefährlich werden kann, werden die nächsten Monate zeigen. Klar ist aber schon jetzt: Der Rookie zeigt überzeugende Leistungen und Wilson hat nur ein Jahr Vertrag. Vielleicht bekommt der Erstrundenpick also schon früher als gedacht die Chance, zu beweisen, dass er die Franchise aus dem Big Apple in die Zukunft führen kann.