Hätten die Fans der Cleveland Browns im ersten Testspiel der neuen NFL-Saison bei den Carolina Panthers nach dem ersten Drive den Fernseher ausgeschaltet, wäre ihre Meinung in Bezug auf Shedeur Sanders vermutlich alles andere als gut ausgefallen. Der Opening Drive war mit einem Three-and-Out nämlich ziemlich mau.
Doch die Dinge änderten sich – und das signifikant. Sanders fand in die Partie, präsentierte einige gute Würfe, zeigte sich präzise und bewegte sich gut.
Im zweiten Viertel warf er zunächst einen 7-Yard-Touchdown-Pass auf Kaden Davis, wenig später gelang ihm das gleiche Kunststück noch einmal, diese Mal aber mit einem Touchdown-Pass über zwölf Yards.
Krönen konnte Sanders seinen Abend schließlich im dritten Viertel, als er einen weiteren erfolgreichen Drive dirigierte, der in einem Rushing Touchdown von Gage Larvadain mündete.
14 von 23 Pässen für 138 Yards brachte der Signal Caller bei seinen Teamkollegen an, eine Interception hinnehmen musste er nicht.
"Ich bin ehrlich, ich war nicht nervös und hatte auch nicht zu viel Adrenalin, ich habe mich einfach wohlgefühlt", konstatierte er nach der Partie: "Das ist alles. Es gab schon viele Spiele zuvor, bei denen ich nervös war, aber ich hatte das Gefühl, die Antworten auf die Fragen zu kennen."
Und weiter: "Wenn man sich unvorbereitet fühlt, fühlt man sich auch nicht bereit für den Moment. Ich weiß, dass ich bereit für den Moment bin. Habe ich meine Leistung gebracht? Nein, ich glaube nicht. Aber insgesamt war das Hauptziel zu gewinnen, und das haben wir ehrlich gesagt auch geschafft."
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LeBron James voll des Lobes
Mit 30:10 besiegte Cleveland die Panthers. Neben Sanders stand auch der erst kürzlich neu verpflichtete Tyler Huntley auf dem Feld, der mit sechs von acht angebrachten Pässen für 51 Yards und einen Touchdown ebenfalls überzeugen konnte.
Die Leistung von Sanders blieb derweil auch bei einem Sport-Superstar nicht unbemerkt. NBA-Profi LeBron James schrieb bei "X": "Der junge Mann da draußen sieht gut aus."
Und weiter: "Und ich will nichts von diesem 'Es ist nur die Preseason'-Quatsch hören. Denn wenn er da draußen wäre und nichts zustande bringen würde, würdet ihr ihn dafür fertigmachen! Also gebt ihm Anerkennung und Gnade, ihr Loser."
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Browns mit außergewöhnlicher QB-Situation
Was aber bedeutet der überzeugende Auftritt nun für den Rookie? Die Cleveland Browns befinden sich auf der Quarterback-Position in einer außergewöhnlichen Situation. Gleich sechs Spielmacher stehen aktuell im Kader.
NFL: Quarterback-Situationen der Teams - Washington Commanders droht Daniels-Ausfall
Die Quarterback-Situationen der NFL-Teams Die Quarterback-Situationen in der NFL verändern sich stetig, so auch während der Regular Season. Welche Spielmacher stehen wo unter Vertrag? Wer ist Starter, wer muss sich vorerst mit der Backup-Rolle begnügen? ran zeigt die Lage aller 32 Teams. (Stand: 18. September 2025)
Washington Commanders Alles deutet daraufhin, dass die Commanders am Sonntag auf Star-Quarterback Jayden Daniels verzichten müssen. Daniels laboriert seit dem Spiel bei den Packers an einer Knieverletzung. Head Coach Dan Quinn gab an, dass Daniels frühestens am Freitag ins Training einsteigen werde. Wie das "NFL Network" berichtet, werden die Commanders Daniels auch nur beim geringsten Zweifel an seiner Fitness schonen. Damit würde Marcus Mariota gegen die Las Vegas Raiders starten. • Starter: Jayden Daniels (im Bild) • Backups: Marcus Mariota, Josh Johnson • Practice Squad: Sam Hartman
San Francisco 49ers Kehrt Brock Purdy bereits am Sonntag für die 49ers zurück aufs Feld? Wie Head Coach Kyle Shanahan bekanntgab, soll der eigentliche Starter in dieser Woche limitiert trainieren. Er räumt seinem Quarterback Chancen ein, bereits gegen die Arizona Cardinals zurückkehren zu können. Purdy laboriert an einer leichteren Zehenverletzung, wegen der er ursprünglich zwei bis fünf Wochen fehlen sollte. • Starter: Mac Jones (im Bild) • Backup/Practice Squad: Adrian Martinez • Verletzt: Brock Purdy, Kurtis Rourke (Rookie), Carter Bradley
Cincinnati Bengals Nach dem Ausfall von Joe Burrow legen die Bengals im Quarterback Room doppelt nach. Wie NFL-Insider Tom Pelissero berichtet, wurden Sean Clifford und Mike White für das Practice Squad unter Vertrag genommen. Von diesem rutscht Brett Rypien als Backup für Jake Browning in den aktiven Kader. • Starter: Jake Browning (im Bild) • Backup: Brett Rypien • Practice Squad: Sean Clifford, Mike White • Verletzt: Joe Burrow
Minnesota Vikings Für den verletzten J.J. McCarthy übernimmt vorerst der erst im August verpflichtete Carson Wentz, wie Head Coach Kevin O'Connell verkündete. Zudem nehmen die Vikings Desmond Ridder unter Vertrag. • Starter: Carson Wentz (im Bild) • Backup: Desmond Ridder, Max Brosmer (Rookie) • Verletzt: J.J. McCarthy
Las Vegas Raiders • Starter: Geno Smith (im Bild) • Backup: Kenny Pickett • Practice Squad: Jeff Driskel, Cam Miller (Rookie) • Verletzt: Aiden O'Connell
Tennessee Titans • Starter: Cam Ward (Rookie; im Bild) • Backup: Brandon Allen • Practice Squad: Trevor Siemian • Verletzt: Will Levis
Deshaun Watson ist aufgrund eines Achillessehnenrisses derzeit nicht einsetzbar. Der andere Rookie Dillon Gabriel und Kenny Pickett laborieren an Oberschenkelverletzungen. Der voraussichtliche Starter Joe Flacco wurde geschont, dementsprechend Sanders und Huntley eingesetzt.
Bekommt der Youngster, der im Draft so hoch gerankt, dann aber doch so tief gefallen war, nun also mehr Spielzeit?
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Mehr Spielzeit für Shedeur Sanders?
Head Coach Kevin Stefanski zeigte sich nach der Partie in jedem Fall zufrieden ob der gezeigten Leistung. Dennoch erklärte er, es sei zu früh, um zu sagen, ob Sanders im Training, geschweige denn in Spielen zukünftig mehr eingesetzt werde.
"Ich konzentriere mich ehrlich gesagt nicht darauf", erklärte der Cheftrainer: "Die Jungs müssen sich ihre Rollen weiterhin verdienen."
Dem stimmte auch der Sportler selbst zu: "Ich denke nur daran, dass ich rausgehe und das tue, was ich tun muss. Alles andere liegt nicht in meiner Hand, warum sollte ich mir also Gedanken darüber machen? Das Beste, was man tun kann, ist, wenn man eine Chance bekommt, dass man seine Leistung bringt."
Geschadet haben dürfte Sanders seine Vorstellung aber gewiss nicht.