"Haben unseren Snap simuliert"
NFL: Unfaires Play der Patriots? Atlanta Falcons stocksauer wegen spielentscheidender Szene
- Aktualisiert: 04.11.2025
- 13:18 Uhr
- Kai Esser
Die Atlanta Falcons sind sauer. Beim womöglich spielentscheidenden Play bei der Niederlage gegen die New England Patriots soll es Störfaktoren gegeben haben. Die Patriots sind sich keiner Schuld bewusst.
Noch 2:09 Minuten zu spielen im Gillette Stadium zu Foxborough. 24:23 führen die New England Patriots, deren Führung von 14 auf nur einen Punkt geschrumpft ist.
Die Atlanta Falcons haben den Ball an der 48-Yard-Linie der Patriots beim zweiten Versuch und noch zehn zu überbrückenden Yards. Der Snap von Center Drew Neuzil kommt und sofort ist Pass Rusher Milton Williams im Gesicht von Quarterback Michael Penix Jr., der den Ball hektisch zu Boden wirft.
Folgerichtig bestrafen die Schiedsrichter ein Intentional Grounding des Spielmachers, also ein illegales Wegwerfen des Balls, um einen Sack zu vermeiden. Es sollte das vorletzte Play der Falcons Offense in diesem Spiel werden. Was bereits bei der Ausführung fragwürdig aussah, sollte später noch Thema bleiben.
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Atlanta Falcons sauer: "Haben unseren Snap simuliert" - Mike Vrabel winkt ab
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte Raheem Morris: "Sie haben geklatscht und damit unseren Snap simuliert." Das wäre laut Regeln eine Strafe gegen die Defense gewesen. "Deshalb war Mike (Penix, Anm. d. Red.) nicht bereit."
Tatsächlich sieht man im Replay, dass Penix den sogenannten Silent Count mit dem Fuß initiieren will. Genauso sieht man jedoch, dass kein Spieler der Patriots in der hörbaren Nähe des Centers eine Klatsch-Bewegung macht.
Darauf angesprochen war sich Mike Vrabel, Head Coach der Patriots, im Rahmen der montäglichen Medienrunde keiner Schuld bewusst. "Das haben wir nicht angesprochen oder gar trainiert. Für so etwas haben wir gar keine Zeit." Wenngleich er anmerkte: "Es war verdammt laut da draußen."
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Raheem Morris rudert zurück: "War keine Absicht, etwas zu unterstellen"
Einen Tag nach der emotionalen Niederlage sah sich Morris gezwungen, etwas klarzustellen: "Es war nicht meine Absicht, ihnen (den Patriots) zu unterstellen, sie hätten etwas falsch gemacht", so der Hauptübungsleiter, der nicht mehr fest im Sattel zu sitzen scheint.
Weiter: "Ich habe nur weitergegeben, was die Spieler mir gesagt haben. Wir haben den Ball ja nicht grundlos gesnappt. Am Ende ist das unser Fehler. Wir haben den Ball zu früh ins Spiel gebracht, damit ist das unsere Schuld", erklärt der 49-Jährige.
"Ich wollte damit kein 'Snapgate' aufmachen, aber dafür ist es wohl schon zu spät. Ich war einfach wütend wegen der Niederlage", so Morris offen.
Offen auch, ob die NFL weitere Untersuchungen einleitet. Die Falcons sind in Woche zehn zu Gast beim NFL-Deutschland-Spiel in Berlin gegen die Indianapolis Colts.