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"Das hat mir nicht geschmeckt"

FC Bayern: Thomas Müller spricht Klartext über Abschied und kritisiert Uli Hoeneß - FCB-Legende verwundert über MLS-Wechsel

  • Aktualisiert: 21.08.2025
  • 09:08 Uhr
  • SID/ran

Thomas Müller hat seinen Abgang beim FC Bayern München noch einmal kritisiert und dabei auch Uli Hoeneß mit einbezogen.

Auch wenn der Fokus von Thomas Müller nun bei den Vancouver Whitecaps liegt, blickte er im Interview mit der "Sport Bild" noch einmal auf sein Ende beim FC Bayern München zurück.

Zwar sei er nicht enttäuscht darüber, wie sein Karriereende beim FC Bayern eingeläutet wurde. Aber: "Wie ich schon Anfang April in meinem Brief erwähnt habe, war die Kommunikation zu meinem Vertragsende nicht wirklich optimal. Dass mir das nicht geschmeckt hat, wie man in Bayern sagt, habe ich den Verantwortlichen auch mitgeteilt."

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Thomas Müller mit Kritik an Uli Hoeneß

Nicht gefallen hatte ihm auch, dass ihm Ehrenpräsident Uli Hoeneß bei der Kino-Premiere der Müller-Doku öffentlich dazu riet, seine Karriere im Sommer beim FC Bayern zu beenden.

Müller stellte noch einmal klar: "Die Entscheidung, dass ich keinen neuen Vertrag mehr bekommen werde, kam für mich zu diesem Zeitpunkt und aufgrund der vorherigen Kommunikation schon überraschend. Das sind allerdings jetzt schon sehr alte Kamellen, zu denen sich alle Seiten auch schon detailliert geäußert haben."

"Der Verein hatte intern bereits entschieden und es mir noch nicht mitgeteilt. Dass Uli Hoeneß dann versucht hat, mir eine Brücke zu bauen, und sich öffentlich zu meiner Vertragssituation auf der Kino-Premiere meiner Doku geäußert hat, fand ich ehrlicherweise nicht sehr glücklich. Geradeaus hätte mir besser gefallen."

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Thomas Müller mit großem Lob für Michael Olise

Müller äußerte sich auch zu anderen Themen und sieht in Michael Olise eine der künftigen Führungsfiguren im Kader von Bayern München und vergleicht den Offensivstar mit einer Klubikone.

"Ich sehe ihn von der Art und Weise, wie er auftritt und was er unter Leistungsbereitschaft versteht, als absoluten Leistungsträger der nächsten Jahre", sagte Müller der : "Er kann der Spieler werden, der in Zukunft für Bayern vorangeht, wie es zu meiner Zeit Franck Ribery getan hat."

Olise sei ein anderer Charakter als Ribéry, "aber er ist auch ein Typ, der klar signalisiert: 'Gib mir den Ball, ich regele das!' So kann man auch eine Mannschaft anführen, ohne ein großer Lautsprecher zu sein", so Müller, der inzwischen sein Debüt in der MLS für die Vancouver Whitecaps gegeben hat.

Eine hohe Meinung hat Müller auch von Bayern-Stareinkauf Luis Díaz. Der kolumbianische Stürmer sei "von Anfang an gut angekommen, war sofort drin. Ich habe ihn als extrem fleißig von seiner Spielweise her erlebt, und er hat ein tolles Spielverständnis", sagte Müller: "Er ist immer aktiv und taucht als Flügelspieler auch im Strafraum auf, daher sehe ich ihn als Transfer für den FC Bayern sehr positiv."

Shootingstar Lennart Karl: Thomas Müller warnt vor Hype

Bei Toptalent Lennart Karl (17) warnte Ex-Weltmeister Müller vor einem verfrühten Hype. Auch solle man dem gebürtigen Bayer nicht vorschnell die Rolle des nächsten Sympathieträgers für die Fans aufdrücken. "Es sollte bei Lennart erst mal um das Sportliche gehen, der Rest kommt dann von allein", sagte Müller.

An einen Mangel an Identifikationsfiguren bei den Bayern nach seinem Abschied glaubt Müller nicht. "Wir haben einige Spieler in den Reihen, die den FC Bayern absolut verkörpern und aus der Jugend kommen", sagte Müller und nannte Aleksandar Pavlovic und Josip Stanisic als Beispiele. Jamal Musiala wolle er "diese sentimentale Diskussion" derweil "gar nicht aufbürden. Er soll sich einfach als Freigeist fühlen und Spaß am Fußball haben, wenn er wieder fit ist."

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Bayern-Legende Klaus Augenthaler verwundert über Müller-Abgang

Müllers Schritt in die MLS entgegen des Ratschlags von Ehrenpräsident Hoeneß sorgte für Aufsehen und bei vielen auch für Verwunderung.

Etwa bei Bayern-Legende Klaus Augenthaler. "Meine persönliche Meinung war: Er wird nie nach Amerika gehen", verriet der 67-Jährige bei "Sport 1". "Thomas Müller ist keiner, der nach Amerika oder Saudi-Arabien geht. Aber die Entscheidung hat der FC Bayern getroffen und Thomas mit seinem Berater", führte Augenthaler weiter aus.

An den Spekulationen um die Hintergründe des Sinneswandels des Rekordmeisters, mit dem langjährigen Gesicht des Klubs doch nicht zu verlängern, wollte sich die Bayern-Ikone nicht beteiligen, sagte aber auch: "Ich weiß nicht, wie das abgelaufen ist. Er hat auch ein gewisses Alter als Fußballer, er ist aber noch 100-prozentig fit".

Augenthaler unterstrich jedoch, dass Müller immens große Fußstapfen auf und neben dem Platz bei den Bayern hinterlassen wird, die es nun zu füllen geht: "Er ist ein Urgestein des FC Bayern München, auch wenn er in den letzten Jahren meistens nicht von Anfang an gespielt hat. Man muss abwarten, wie die Mannschaft funktioniert."

"Radio Müller", die Identifikationsfigur für die Fans schlechthin, werde mit seiner Art und Erfahrung aber wohl kaum auch nur ansatzweise zu ersetzen sein: "Müller war sehr wichtig für die Mannschaft, auch wenn er nur zehn bis 15 Minuten gespielt hat, weil er die Mannschaft geführt hat".

Und Augenthaler ging noch einen Schritt weiter und blickte in die ungewisse Bayern-Zukunft: "Wenn jetzt Manuel Neuer aufhört, der auch schon ein gewisses Alter erreicht hat und Thomas Müller weg ist: Wer führt dann die Mannschaft?"

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