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Bundesliga

Thorsten Fink exklusiv: "Der HSV muss gegen Bayern sehr aufpassen"

  • Veröffentlicht: 13.09.2025
  • 08:50 Uhr
  • Oliver Jensen

Der Hamburger SV erlebte beim FC Bayern München - bei denen sie am Samstagabend erneut antreten - viele Debakel. Ex-HSV-Trainer Thorsten Fink denkt im Gespräch mit ran an ein besonders schmerzliches Spiel zurück.

von Oliver Jensen,

Es gab einmal eine Zeit, da waren der FC Bayern München und der Hamburger SV die großen Konkurrenten um die deutsche Meisterschaft. Diese Zeiten liegen zwar lange zurück. Doch noch immer ist der Nord-Süd-Gipfel  (Samstag, 18:30 Uhr, im Liveticker auf ran) ein besonderes Spiel.

Dies weiß auch Thorsten Fink. Als Spieler war er für den FC Bayern aktiv, als Trainer für den Hamburger SV. "Als ich Spieler gewesen bin, waren die beiden Vereine noch näher beieinander. Das ist heute natürlich anders", sagt der 57-Jährige, der heute den belgischen Top-Verein KRC Genk trainiert, im Gespräch mit ran.

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Das Wichtigste in Kürze

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"Die Ausstrahlung ist aber noch immer groß. Wenn ich beim FC Bayern nach Tickets für ein Spiel gegen Dortmund frage, ist das kein Problem. Wenn ich nach Tickets gegen Hamburg frage, wird es schwieriger", sagt er lachend. "Das sagt schon viel aus."

Fink spielte von 1997 bis 2004 für die Profis des FC Bayern, ehe er seine Trainerlaufbahn begann. Im Oktober 2011 übernahm er das Traineramt in Hamburg.

"Als ich Trainer beim HSV wurde, war für mich klar, dass das einer der besten Vereine Deutschlands ist - oder besser gesagt war, denn wir spielten zunächst gegen den Abstieg", erzählt Fink. "Von der Ausstrahlung war das trotzdem ein Top-Club. Aber natürlich waren wir vom FC Bayern weit weg."

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2:9 Debakel in München "war bitter"

Als Trainer des HSV traf er dreimal auf den FC Bayern. Seine Bilanz: ein Unentschieden, zwei Niederlagen. Der Tiefpunkt war, als die Hamburger im März 2013 auswärts beim FC Bayern mit 2:9 verloren.

"Das war natürlich bitter, eine meiner höchsten Niederlagen", sagt Fink und gibt sich selbstkritisch: "Ich wollte meine Spielweise mit Ballbesitz, hohem Pressing und einem schnellen Umschaltspiel durchbringen. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Ich musste feststellen, dass so etwas gegen Bayern nicht immer funktioniert."

Laut Fink war dies "die falsche Taktik zur falschen Zeit. Heute würde ich das taktisch völlig anders angehen. Man muss immer darauf achten, wie die Mannschaft gerade drauf ist. Das weiß ich heute. Aber ich bin nun auch 12 Jahre älter und habe als Trainer bei verschiedenen Vereinen Erfahrungen gesammelt. Damals war ich noch wild und wollte unbedingt meinen Spielstil rüberbringen."

Fink weiß: "Nach so einer Niederlage könnte man als Trainer auch mal schnell entlassen werden. Aber wir haben damals immerhin den siebten Tabellenplatz belegt."

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Eine Auswärts-Klatsche nach der anderen

Ohnehin war dies kein Einzelfall. Auswärts-Klatschen in München wurden für die Hamburger zur Regel - auch nach der Zeit von Fink.

Die Ergebnisse der letzten acht Spiele in München: 0:6, 0:8, 0:5, 0:8, 1:3, das besagte 2:9, zuvor noch ein 0:5 und 0:6!

Der letzte Sieg des HSV in München datiert vom 28. April 2007, als die Norddeutschen durch Tore von Rafael van der Vaart und Paolo Guerrero gewannen. Ob so etwas noch einmal möglich ist?

"HSV muss sich stabilisieren, Bayern ist hervorragend"

"Zwischen dem FC Bayern und dem HSV liegen mittlerweile viele Meilen, besonders von der individuellen Klasse. Der HSV muss sich als Aufsteiger erst einmal stabilisieren. Das ist jetzt eine ganz andere Situation als damals", sagt Fink. "Der HSV muss sehr aufpassen, wie sie gegen diese schnellen Gegenspieler zurechtkommt, die auch stark im Pressing sind."

Überhaupt hat Fink großen Respekt vor dem FC Bayern: "Die Mannschaft ist hervorragend, und der Trainer ist hervorragend. Vincent Kompany macht das top, spielt einen offensiven und hervorragenden Fußball. Er nimmt alles, wie es kommt - beschwert sich nie über etwas. Ich sehe den FC Bayern in der Liga weit vorne. International hängt das von der Tagesform ab."

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