WM 2026
FC Bayern Deutschland: DFB-Team mit Manuel Neuer, Lennart Karl und Tom Bischof zur WM 2026?
- Veröffentlicht: 12.11.2025
- 13:50 Uhr
- Martin Volkmar
Bei der WM 2026 könnte Julian Nagelsmann mit bis zu neun Spielern von Bayern München antreten. In der Vergangenheit war diese Blockbildung erfolgreich.
von Martin Volkmar
Ein starker Vereinsblock war schon immer die beste Basis für einen Titelgewinn.
Wie bei den deutschen WM-Triumphen 1954 (fünf Spieler des 1. FC Kaiserslautern in der Startelf) sowie 1974 und 2014 mit sechs bzw. sieben Profis des FC Bayern in der Finalmannschaft.
Und auch beim WM-Sieg 1990 unter dem späteren FCB-Präsidenten Franz Beckenbauer stellten die Münchner mit sechs Akteuren die mit Abstand meisten im Kader.
Möglicherweise ein gutes Omen für die kommende Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko, zumal auch Julian Nagelsmann die Vorzüge eines Bayern-Blocks erkennt.
"Es ist sehr gut, dass sie so stabil sind und gut verteidigen, einen guten Geist haben, sich auch sehr viel übers Verteidigen definieren und darüber sehr viele Chancen kreieren. Diesen Geist brauchen wir auch", sagte der Bundestrainer und ehemalige FCB-Chefcoach, der nach wie vor in München wohnt.
Bei den letzten beiden Qualifikationsspielen gegen Luxemburg und die Slowakei sind bei der deutschen Nationalmannschaft fünf Spieler des Rekordmeisters dabei, doch im nächsten Sommer könnten es sogar neun sein.
Denn neben dem noch verletzten Jamal Musiala haben die derzeit zur U21 berufenen Youngster Tom Bischof und Lennart Karl gute Aussichten auf die Endrunde.
Zudem halten sich die Gerüchte über ein Comeback von Manuel Neuer angesichts seiner herausragenden Verfassung hartnäckig.
ran gibt einen Überblick über den möglichen "FC Bayern Deutschland".
Das Wichtigste in Kürze
TOR: So stehen die Chancen von Manuel Neuer
Eine DFB-Rückkehr von Manuel Neuer bleibt ein Thema, auch wenn Nagelsmann kein Torwartproblem sieht. Sein Ziel ist es nach wie vor, dass Marc-Andre ter Stegen bei der WM die Nummer eins ist.
Nun machte Nagelsmann aber auch klar, dass dies nur gilt, wenn der verletzte Keeper im neuen Jahr genug Spielpraxis erhält. Beim FC Barcelona, wo er nur noch dritte Wahl ist, ist das allerdings fast ausgeschlossen – somit hilft ter Stegen nur ein Wechsel im Winter.
"Sollte es nicht so sein, werden wir uns weitere Gedanken machen zum vieldiskutierten Torwart-Thema", erklärte Nagelsmann, der momentan auf Hoffenheims Oliver Baumann setzt.
Dennoch gehen nahezu alle Experten davon aus, dass der Bundestrainer bei einem Verzicht auf ter Stegen den 124-maligen Nationalspieler Neuer zu einem Comeback überreden wird. Laut "Sportbild" soll es bereits ein Gespräch dazu zwischen Rudi Völler und dem wieder erstarkten Bayern-Keeper gegeben haben, der bei der WM 40 Jahre alt wäre.
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ABWEHR: Tah und Kimmich gesetzt – Bischof als Linksverteidiger?
Jonathan Tah ist nach seinen überzeugenden Leistungen beim FCB gesetzt, einen zweiten deutschen Innenverteidiger haben die Münchner allerdings (noch) nicht im Team.
Rechtzeitig zur WM könnten sie sich allerdings mit BVB-Kapitän Nico Schlotterbeck verstärken, falls Dayot Upamecano nicht verlängern sollte. Das wäre dann ein mögliches WM-Duo, zumal wenn der Langzeitverletzte Antonio Rüdiger bei Real Madrid auch in der Rückrunde außen vor bleibt.
Rechts hinten ist Joshua Kimmich mangels Alternativen wohl bei der WM unverzichtbar und will sich in den Dienst der Mannschaft stellen. „Der Trainer weiß, dass ich auf beiden Positionen spielen kann, und dementsprechend kann man das nutzen", sagte der DFB-Kapitän.
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Links hinten könnte Tom Bischof die erste Alternative für RB Leipzigs Spielführer David Raum werden, zumal sich nicht viele Rivalen aufdrängen. Der Youngster hat jedenfalls auf der bisher für ihn ungewohnten Position bei Bayern überzeugt und würde Nagelsmann durch seine zusätzliche Einsetzbarkeit im Mittelfeld Flexibilität bei der Kadernominierung geben.
"Wenn ich Linksverteidiger spielen und in der Startelf stehen kann, nehme ich das auch gerne an", sagte Bischof auf ran-Nachfrage, bezogen auf den FCB – für die Nationalelf gilt sicher das gleiche.
DEFENSIVES MITTELFELD: Pavlovic und Goretzka haben die Nase vorn
Wenn Kimmich rechts hinten bleibt, ist im zentralen Mittelfeld Platz sowohl für
Aleksandar Pavlovic als auch Teamkollege Leon Goretzka. Dafür sprechen neben den individuellen Qualitäten der beiden auch das Zusammenspiel im Verein und die gute Form in den vergangenen Monaten.
Weshalb der Bundestrainer das Duo momentan stärker einschätzt als Konkurrenten wie die nicht nominierten Stuttgarter Angelo Stiller und Robert Andrich.
Daher spricht vieles dafür, dass Goretzka und Pavlovic erneut von Beginn an ran dürfen, so wie bei den erfolgreichen Qualifikationsspielen im Oktober gegen Nordirland (1:0) und Luxemburg (4:0).
OFFENSIVE: Bayern-Trio hinter der Sturmspitze denkbar
Wenn es bei Serge Gnabry nicht doch noch zu einem Leistungseinbruch kommt, dürfte er seinen WM-Platz nach den anhaltenden guten Vorstellungen der jüngeren Vergangenheit sicher haben.
Gleiches gilt für Jamal Musiala, sofern er nach überstandenem Wadenbeinbruch rechtzeitig seine Topform wiederfindet.
Bliebe als dritter Bayern-Profi Lennart Karl, der aktuell erstmals bei der deutschen U21 dabei ist, aber bereits im Fokus von Nagelsmann. ran-Experte Markus Babbel sieht den 17-Jährigen schon jetzt stärker als den erstmals im A-Team nominierten Kölner Said El-Mala, "weil er täglich mit den Besten trainiert und Champions League spielt".
Said El Mala und Co.: Die wenigsten Bundesliga-Spiele vor dem DFB-Debüt
Daher stehen Karls Chancen hoch, als "Unterschiedsspieler" für besondere Situationen bei der WM dabei zu sein, ähnlich wie David Odonkor 2006. "Wenn man bei Bayern gut spielt, kann immer ein Bonus dazukommen", meinte Trainer Vincent Kompany mit Blick auf die Nationalelf.
Auch wenn es für die Startelf angesichts von Konkurrenten wie Florian Wirtz und Kai Havertz vermutlich nicht reichen wird.
In der Sturmspitze haben die Bayern dagegen keinen Kandidaten für die DFB-Elf, weil hinter Torjäger Harry Kane bisher kein Platz für einen deutschen Topstürmer ist. Aber vielleicht wird schon der früher umworbene Niclas Füllkrug doch noch eine Option als Backup, falls er West Ham im Winter verlassen sollte.
Ansonsten könnte in Nick Woltemade ganz vorne immerhin ein Angreifer auflaufen, den die Bayern eigentlich am liebsten im Sommer verpflichtet hätten.