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Formel 1 - Heftige Kritik an Max Verstappen nach Ausraster beim Spanien-GP: "Das war furchtbar!"

  • Veröffentlicht: 01.06.2025
  • 19:34 Uhr
  • Tobias Wiltschek

Dem Weltmeister brennen in der Hitze von Katalonien sämtliche Sicherungen durch. Seine Aktion gegen George Russell erinnert an eine der dunkelsten Stunden in der Karriere von Michael Schumacher.

Von Tobias Wiltschek

Es lief die 64. von insgesamt 66 Runden, als Max Verstappen im Glutofen von Barcelona endgültig die Nerven verlor. Statt einen kühlen Kopf zu bewahren, den man in solch hitzigen Momenten sprichwörtlich braucht, rastete der Niederländer erst am Funk aus und fuhr dann noch George Russell absichtlich in die Seite.

Es waren Szenen, die man vom mittlerweile viermaligen Weltmeister und jungen Familienvater schon lange nicht mehr gesehen hatte. Wie in den Anfängen seiner Karriere, als er ein ums andere Mal übermotiviert übers Ziel hinausschoss, sorgte er mit seiner Kamikaze-Aktion auf dem Circuit de Barcelona/Catalunya für heftige Reaktionen.

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"Dafür muss er die schwarze Flagge sehen. Er ist einfach mit Absicht in Russell gecrasht. Das war furchtbar!", forderte Nico Rosberg als Live-Kommentator bei "Sky" Verstappens Disqualifikation. Die Rennkommissare stellten zwar auch Verstappens Schuld eindeutig fest, beließen es aber bei einer Zehn-Sekunden-Strafe. Mit der Folge, dass Verstappen bis auf Platz zehn zurückgestuft wurde und nur einen WM-Punkt aus Spanien mitnimmt.

Auch Red-Bull-Boss Helmut Marko musste im "ORF" zugeben, dass es sich bei Verstappens Rammstoß um eine Frustaktion gehandelt hat. Der Österreicher zeigte jedoch auch Verständnis für seinen Star-Piloten. Dem hatte das Team in der Safety-Car-Phase kurz vor Schluss überraschenderweise harte statt weiche Reifen aufgezogen, was Verstappen hörbar irritierte. Man habe nicht gewusst, "dass dieser Reifen so schlecht in der Aufwärmphase ist", sagte Marko.

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Verstappen musste sich dem McLaren-Duo endgültig geschlagen geben

Für Verstappen bedeutete die Entscheidung, dass er sich nach hartem Kampf endgültig den beiden McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris geschlagen geben musste. Beim Restart nach der Safety-Car-Phase musste er dann auch noch Charles Leclerc und Russell an sich vorbeiziehen lassen.

Nachdem er durch die Auslaufzone gefahren war und den Mercedes-Piloten damit wieder überholt hatte, orderte das Team an, er möge doch Russell wieder vorbeilassen. Diese Anweisung ließ das Fass bei Verstappen offensichtlich überlaufen. Statt ihn vorbeizulassen, fuhr er absichtlich in ihn hinein. Einsicht zeigte er auch nach dem Rennen nicht. Im Gegenteil! "Ich bringe ihm das nächste Mal ein paar Taschentücher mit", sagte er in einer Medienrunde in Russells Richtung und implizierte damit, dass er ihn für weinerlich hält.

Der Brite hatte sich zuvor heftig über Verstappens Aktion beschwert. "Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat. Es fühlte sich sehr absichtlich an", sagte Russell und betonte: "Das ist etwas, das ich schon oft in Rennsimulationen und bei iRacing gesehen habe. In einem Formel-1-Rennen habe ich das noch nie gesehen."

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Erinnerungen an Schumachers Attacke gegen Villeneuve

Tatsächlich hat es eine vergleichbare Aktion schon einmal gegeben. Allerdings war er damals noch nicht auf der Welt. Ende Oktober 1997, etwa drei Monate vor Russells Geburt, sorgte Michael Schumacher mit einem ähnlichen Rammstoß im spanischen Jerez für Aufregung.

Auch das deutsche Formel-1-Idol hatte damals im letzten Rennen der Saison mit Reifenproblemen zu kämpfen und wurde von seinem schärfsten Widersacher Jacques Villeneuve unter Druck gesetzt. Im Wissen darum, dass bei einem Ausscheiden der beiden Piloten er selbst Weltmeister wäre, rammte er Villeneuve absichtlich. Allerdings schied nur Schumacher aus, Villeneuve beendete das Rennen als Dritter und wurde Weltmeister.

Für Schumacher hatte diese Aktion indes noch weitaus gravierendere Folgen. Er verlor nicht nur den Kampf um den Titel, sondern wurde komplett aus der WM-Wertung dieser Saison genommen.

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Verstappen droht Rennsperre

So drastisch reagierten die Rennkommissare in Barcelona nicht. Dennoch könnte der Vorfall für Verstappen noch ernste Konsequenzen haben. Denn für diese Aktion wurde er mit drei Strafpunkten belegt. Sein Strafregister erhöhte sich damit auf elf Punkte. Bei zwölf Strafpunkten wird er für ein Rennen gesperrt. Dafür fehlt also nur noch ein Strafpunkt.

Im Kampf gegen die beiden Topfavoriten von McLaren wäre dies ein weiterer und möglicherweise schon vorentscheidender Rückschlag für den bislang so tapfer kämpfenden Verstappen. Er sollte sich möglichst bald wieder abkühlen. Denn der heiße Formel-1-Sommer hat gerade erst begonnen.

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