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NFL Draft 2025

NFL: Scouting Combine ist ein Relikt, bei dem es nur Verlierer gibt – ein Kommentar

  • Aktualisiert: 25.02.2025
  • 15:23 Uhr
  • Jan Horstkötter

Vom 27. Februar bis zum 2. März findet der jährliche NFL Combine statt, bei dem College-Spieler ihre athletischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und damit ihre Draft-Chancen erhöhen können – es ist ein veraltetes Konzept.

Von Jan Horstkötter

Relikt, Neutrum: "Restform, Rückstand, Überbleibsel einer vergangenen Zeit"

Es ist die perfekte Definition für den NFL Combine. Dort treffen sich seit 1977 jährlich knapp zwei Monate vor dem Draft rund 300 College-Athleten, um vor den versammelten NFL-Scouts und bei diversen TV-Übertragungen und -Analysen ihre athletischen Fähigkeiten in verschiedenen Disziplinen und ihr Interview-Können unter Beweis zu stellen.

Um dadurch ihre potenzielle Draft-Position zu erhöhen.

Können die Spieler dabei überhaupt gewinnen – oder gibt es eigentlich nur Verlierer? Und wozu das Ganze? Weil das schon immer so gemacht wurde? Anders lässt es sich kaum erklären!

Zu Zeiten, in denen jeder NFL-Scout im Land jedes einzelne College-Spiel von überall und aus jeglicher Perspektive verfolgen kann, erschließt sich der Sinn eines gemeinsamen Combines in der aktuellen Form nicht.

Zumal die Disziplinen wenig mit den wirklichen Spielsituationen in der NFL zu tun haben. Inwieweit kann man einen Quarterback, der in Shorts und T-Shirts Pässe ohne gegnerischen Druck wirft, wirklich als NFL-tauglich beurteilen?

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Warum sollte ein 3-Cone-Drill (Hütchenlauf in L-Form), bei dem man am Ende wieder auf seiner Start-Position angelangt ist, eine aussagekräftige Übung für die angehenden Profis sein?

Die Vergangenheit zeigt, dass diese Drills wenig über wirkliches NFL-Talent aussagen! Jordan Thomas hat 2018 den 3-Cone-Drill-Rekord pulverisiert! Er startete seitdem in lediglich zwölf NFL-Spielen.

Rondel Menendez hielt bis 2017 über 18 Jahre lang den 40-Yards-Dash-Rekord. Seine Karriere war nach einer Saison vorbei.

Justin Ernest hält den Bench-Press-Rekord mit sagenumwobenen 51 Wiederholungen! Er wurde nicht gedraftet und stand nie bei einer NFL-Partie auf dem Feld.

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NFL Combine: Gewaltiger Druck für die Spieler

Beim Combine geht es weniger darum, zu zeigen, wie gut man wirklich ist. Sondern eher darum, unter Druck nicht völlig zu versagen. Und es ist ein gewaltiger Druck, den die NFL den noch jungen Spielern zumutet.

Zu einer Jahreszeit, in der wir uns im Football-Niemandsland befinden, knapp einen Monat nach dem Super Bowl und zwei Monate vor dem Draft, lechzen die Fans nach Schlagzeilen. Und die bietet der Combine Jahr für Jahr.

Eine Fleischbeschauung der Neuzeit. Körperliche Vermessungen, wer springt am weitesten, wer läuft am schnellsten, wer ist am stärksten. Es ist nicht mehr zeitgemäß!

Und das merken auch die Spieler!

Die NFL ist ein Business. Vermutlich das größte Sportbusiness der Welt. Der Wert eines Spielers steigert sich durch den Combine nicht wirklich, aber er kann gehörig fallen.

Nicht grundlos entscheiden sich immer mehr Top-Prospects, nicht mehr an den aktiven Combine-Disziplinen, sondern nur noch an den Interviews teilzunehmen.

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Nach Super-Bowl-Triumph: Diese Eagles-Profis wollen nicht zu Trump

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<strong>Diese Eagles-Profis pfeifen auf Besuch im Weißen Haus</strong><br>
                Es ist längst eine Tradition: Die Champions aus NFL, NBA, NHL und MLB statten einige Wochen nach ihrem Titelgewinn dem aktuellen US-Präsidenten im Weißen Haus einen Besuch ab. Seit dort Donald Trump residiert, machen viele Profis jedoch einen Bogen um das geschichtsträchtige Gebäude. Da bilden auch die Philadelphia Eagles keine Ausnahme. ran.de zeigt, welche Spieler des Super-Bowl-Siegers dem Republikaner keine Aufwartung machen werden.<br><em>Auch interessant: <a target="_blank" data-li-document-ref="502784" href="https://www.ran.de/sports/nfl-philadelphia-eagles-verzichten-wohl-auf-besuch-bei-donald-trump-im-weissen-haus-502784">NFL - Philadelphia Eagles verzichten auf Trump-Besuch</a></em>
© 2017 Getty Images

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Es ist längst eine Tradition: Die Champions aus NFL, NBA, NHL und MLB statten einige Wochen nach ihrem Titelgewinn dem aktuellen US-Präsidenten im Weißen Haus einen Besuch ab. Seit dort Donald Trump residiert, machen viele Profis jedoch einen Bogen um das geschichtsträchtige Gebäude. Da bilden auch die Philadelphia Eagles keine Ausnahme. ran.de zeigt, welche Spieler des Super-Bowl-Siegers dem Republikaner keine Aufwartung machen werden.
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                <strong>Chris Long (Defensive End)</strong><br>
                Der Routinier, der sein Jahresgehalt komplett spendet, hatte bereits im vergangenen Jahr nach dem Titelgewinn mit den New England Patriots den Trip ins Weiße Haus sausen lassen. Bereits eine Woche vor dem Super Bowl LII sagte Long auf die Frage nach einem möglichen Besuch in Washington: "Nein, ich werde nicht ins Weiße Haus gehen. Wollt ihr mich veralbern?" Im US-Wahlkampf hatte der D-Liner die Libertarian Party mit ihrem Spitzenkandidaten Gary E. Johnson unterstützt.
© 2018 Getty Images

Chris Long (Defensive End)
Der Routinier, der sein Jahresgehalt komplett spendet, hatte bereits im vergangenen Jahr nach dem Titelgewinn mit den New England Patriots den Trip ins Weiße Haus sausen lassen. Bereits eine Woche vor dem Super Bowl LII sagte Long auf die Frage nach einem möglichen Besuch in Washington: "Nein, ich werde nicht ins Weiße Haus gehen. Wollt ihr mich veralbern?" Im US-Wahlkampf hatte der D-Liner die Libertarian Party mit ihrem Spitzenkandidaten Gary E. Johnson unterstützt.


                <strong>Malcolm Jenkins (Safety)</strong><br>
                Der Star aus der Secondary lässt keine Zweifel an seiner Kritik: "Nein, ich plane nicht, dort hinzugehen." Jenkins ist von Trumps Politik enttäuscht, sagte bei "CNN": "Ich erwarte einen Wandel in unserem Strafjustizsystem. Ich möchte wirtschaftliche und pädagogische Forschritte für Farbige und Geringverdiener sehen."
© 2018 Getty Images

Malcolm Jenkins (Safety)
Der Star aus der Secondary lässt keine Zweifel an seiner Kritik: "Nein, ich plane nicht, dort hinzugehen." Jenkins ist von Trumps Politik enttäuscht, sagte bei "CNN": "Ich erwarte einen Wandel in unserem Strafjustizsystem. Ich möchte wirtschaftliche und pädagogische Forschritte für Farbige und Geringverdiener sehen."


                <strong>Torrey Smith (Wide Receiver)</strong><br>
                Der Passempfänger zweifelt an seinem Staatsoberhaupt. "Auch wir lesen Zeitung", sagte Smith bereits Ende Januar auf einer Pressekonferenz: "Wir erleben, wie Trump twittert und reden in der Kabine darüber, wie auch andere es an ihrem Arbeitsplatz machen." Auch Footballer würden sich um das Wohl von anderen Menschen scheren und wollten sich weiterbilden.
© 2018 Getty Images

Torrey Smith (Wide Receiver)
Der Passempfänger zweifelt an seinem Staatsoberhaupt. "Auch wir lesen Zeitung", sagte Smith bereits Ende Januar auf einer Pressekonferenz: "Wir erleben, wie Trump twittert und reden in der Kabine darüber, wie auch andere es an ihrem Arbeitsplatz machen." Auch Footballer würden sich um das Wohl von anderen Menschen scheren und wollten sich weiterbilden.

NFL Combine: Top-Athleten sagen immer häufiger ab

Top-Quarterback Cam Ward wird dieses Jahr aller Voraussicht nach keine Übungen bestreiten. Sein einziger wirklicher Konkurrent auf der gleichen Position im kommenden Draft, Shedeur Sanders, hat auch bereits abgesagt. Warum sollte er nun auch teilnehmen? Sich mit dem großen Konkurrenten messen kann er jetzt ja nicht mehr. Es sind nicht die einzigen Absagen!

Andere College-Athleten werden gar nicht erst eingeladen – da nur Platz für knapp 300 Athleten jährlich ist. Der Rest kann sich an den "Pro Days" der Unis für die Scouts empfehlen – die dafür extra anreisen.

Was bleibt, ist ein Event, an dem eingeladene Spieler ein paar sportliche Übungen machen und Interviews geben. Nach (meist) drei Jahren College, in denen die Scouts Aberhunderte gespielte Snaps und echte Spielsituationen beobachten konnten.

Was auch bleibt, ist ein Relikt. Ein Überbleibsel einer vergangenen Zeit. Bei dem sich die NFL wirklich fragen sollte, ob sie es in der Form nicht einfach in ein Museum stecken will.

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