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Klub-WM 2025 - Paris Saint-Germain: Die PSG-Prinzen werden Könige - wie aus dem Katar-Spielzeug eine Fußball-Weltmacht wurde

  • Aktualisiert: 10.07.2025
  • 13:41 Uhr
  • Mike Stiefelhagen

Paris-Saint Germain fertigt mit Real Madrid die erfolgreichste Mannschaft der Welt 4:0 im Halbfinale der Klub-WM ab. Ein weiteres Indiz für die neue Weltmacht im Fußball, die ihren Ursprung in einer Trennung fand.

von Mike Stiefelhagen

Eine Trennung tut weh. Manchmal so sehr, dass sich plötzlich alles verändert.

Nach einem Break-Up gibt es zwei Optionen. Den tiefen Fall oder den Glow-Up in neue Sphären.

Paris Saint-Germain entschied sich für Letzteres. PSG stand nach dem Ende der Ära von Kylian Mbappe genau vor dieser Abzweigung. Die Trennung artete in einen Rosenkrieg aus.

Laut der "L'Equipe" fordert Mbappe immer noch die fehlenden Gehaltsauszahlungen in Höhe von 55 Millionen Euro ein. Vorher verklagte der Franzose seinen Ex-Klub - die Vorwürfe lauteten Mobbing und versuchte Erpressung. Die Klage ließ Mbappe jetzt fallen, wie seine Anwälte bestätigten.

Das Schluss machen tat aber sichtlich weh. Der (ablösefreie!) Abgang des damals vielleicht besten Spielers der Welt gepaart mit dem vorherigen Ende des Mega-Projekts mit den Superstars Neymar und Lionel Messi - alles deutete auf einen Neuanfang, einen Umbruch hin.

Den gab es auch. Doch mit sofortiger Renaissance.

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Das Wichtigste in Kürze

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Vor den Augen der Ex: PSG-Prinzen werden Könige

Im Champions League-Finale wurde Inter Mailand mit 5:0 vernascht. Die höchste Finalpleite der CL-Historie wurde den Italienern hinzugefügt.

Der erste CL-Titel der Vereinsgeschichte eingeheimst. Endlich. Gefühlt in dem Moment, wo der Verein es am wenigsten versucht.

Bei der FIFA Klub-WM war Atletico Madrid (4:0) kein Gegner. Inter Miami um Ex-Spieler Lionel Messi wurde gefühlt im Vorbeigehen mit 4:0 abgefertigt. Und auch mit etwas Spielglück wurde der FC Bayern München im Viertelfinale trotz zwei Platzverweisen mit 2:0 besiegt.

Die Pariser Offensivmaschinere läuft wie aus einem Guss. Und auch die Defensive lässt selbst in verschiedenen Besetzungen kaum einen Gegentreffer zu.

Und so wurden als Nächstes auch Ex-Spieler Mbappe und Real Madrid im Halbfinale mit 4:0 gedemütigt - ein Ergebnis, das sich fast schon wie ein roter Faden durch das Turnier zieht.

PSG trifft nun am Sonntag im Finale der Klub-WM auf den FC Chelsea (20:15 Uhr live in SAT.1, auf Joyn und ran.de), wo das Team sein bisheriges Bilderbuchturnier mit dem letzten nötigen Sieg krönen will.

Es wirkt wie eine Rache-Tour. Raus aus dem "Parc des Princes" auf den Thron der Welt. Die Prinzen wurden Könige. Auch wenn der französische Hauptstadtklub mit dem Katar-Geld internationaler denn je ist. Neun Franzosen stehen noch im Kader. Mit Ousmane Dembele, Desire Doue, Lucas Hernandez oder Bradley Barcola allesamt namhafte Spieler.

Aber genau das ist nicht mehr PSG. Es geht nicht mehr um Namen. Es geht um eine neue Kultur. Aus dem katarischen Spielzeug wurde eine Weltmacht.

PSG-Power steht nicht erst seit gestern für schnellen, zauberhaften Fußball. Ohne den einen Star, mit dem alles steht und fällt.

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PSG-Power: Die Mannschaft ist der Star

Die internationale Presse feiert PSG ebenfalls ab. Als "Prime Barca" unter anderem. Ein salopper Vergleich, der aber gut passt. Denn immerhin haben sie einen Trainer aus dieser Zeit: Luis Enrique. Von 2014 bis 2017 leitete er die Katalanen als Coach. Sein Punkteschnitt von 2,41 ist bis heute der beste eines FC Barcelona-Trainers, der mindestens eine Saison an der Seitenlinie stand.

Es war die Zeit von Messi, Luis Suarez und Neymar. Eine Offensive, die ganz Europa schockte. Auch hier gab es nicht den einen Star. "MSN" war ein Kollektiv. Wie schwer das häufig zu managen ist, zeigt die Messi-Neymar-Mbappe-Zeit bei PSG ohne einen Trainer wie Enrique eindrucksvoll.

Dieser baute seit seinem Amtsantritt im Juli 2023 Paris komplett um. Nach seinem Gusto. Nach seiner Spielidee. Barca-Style nach Barca-Blaupause. Tempo in der Spitze, schnelles Kurzpassspiel im Zentrum, fleißige Außenverteidiger, robuste, aber spielstarke Innenverteidiger.

Die Transfers: der Portugal-Block (Vitinha, Nuno Mendes) wurde mit Joao Neves und Goncalo Ramos angereichert. Der spanische Europameister Fabian Ruiz nimmt neben Vitinha und Neves die Sergio Busquets-Rolle ein - nur eben mit größerem Offensiv-Drang. Vitinha und Neves zaubern im Xavi-Iniesta-Style. Die Außenspieler Achraf Hakimi und Mendes beackern die Seite mit ihrer läuferischen und technischen Stärke, dem gleichen Flankendrang wie einst Jordi Alba und Dani Alves. Davor Khvicha Kvaratskhelia, Barcola und Doue, die das das nötige Tempo und die Torgefahr mitbringen.

Aber einer fehlt noch, der zuvor nie so richtig angekommen war beim Hauptstadt.

Querulant Dembele: Führungsspieler, statt Problem

Der größte Kniff: die Neuauferstehung des als "Querulanten" verschrienen Ousmane Dembele. Lange Zeit als schwieriger, eigener Charakter bekannt, formte Enrique aus ihm einen Führungsspieler in neuer Rolle: der Sturmspitze.

Dembele machte sich als genialer Flügelspieler einen Namen, doch im Zentrum blüht er neu auf. Er kann seinen Egoismus voll ausleben. Und wird dadurch sogar teamfreundlicher - welch Ironie des Schicksals. Denn wenn es läuft, gibt man auch lieber ab.

Das Problem für das restliche Europa: die Zukunft. Kapitän Marquinhos ist mit 31 Jahren zeitgleich der älteste (!) Spieler im Kader. Paris setzt auf Leistung, statt Namen. Jugendspieler werden viel mehr eingesetzt und gefördert, wie gefordert. Sie erhalten früh Verantwortung und reifen, rücken nach.

Barcola (22) ist ein gutes Beispiel, aber auch Warren Zaire-Emery (19) und Senny Mayulu (19), wie auch Ibrahim Mbaye (17, traf im CL-Finale) stehen schon mehr als bereit. Lucas Beraldo (21) und Willian Pacho (23) wurden 2024 für die alternde Innenverteidigung verpflichtet. Sie lernen neben Marquinhos, der seit 2013 (!) im Verein ist.

Torwart Gianluigi Donnarumma ist erst 26 Jahre alt, gehört aber seit Jahren zu den besten seiner Art. "Gigio" hat schon 74 Länderspiele für Italien, debütierte mit 16 Jahren bei der AC Mailand und kann damit schon in vergleichsweise jungen Jahren für PSG eine unvergleichliche Vita vorweisen.

Klub-WM: "Prime Barca!" PSG begeistert Fans - Real erntet Spott

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Paris Saint-Germain: Glow-Up nach Break-Up

Diese Mannschaft ist auf Jahre gebaut und auf alle Eventualitäten vorbereitet, wurde vorher aber für Jahre verspottet. Viel Geld, wenig internationaler Erfolg.

Natürlich wohl dem, der so viel finanzielle Unterstützung externer Sponsoren bekommt. Doch die Vergangenheit zeigte, dass das allein nicht reicht(e). Das musste auch der katarische PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi lange Zeit schmerzlich am eigenen Leibe erfahren. Geld schießt vielleicht Tore, aber garantiert eben keine Titel.

Der Mbappe-Bruch, die Enrique-Idee und deren Umsetzung mithilfe katarischer Hilfe macht aus dem neuen König der Fußball-Welt auch auf lange Sicht einen Thronerben. Die Prinzen lagen im Dreck und glänzen nun heller denn je.

Ein Glow-Up nach einem Break-Up. Ein Vorbild für den Rest. PSG ist endlich an der Spitze angekommen, um zu bleiben.

Auch interessant: PSG trifft nun am Sonntag im Finale der Klub-WM auf den FC Chelsea (20:15 Uhr live in SAT.1, auf Joyn und ran.de).

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