WM-Qualifikation der Nationalmannschaft
DFB-Team: Lennart Karls Nicht-Nominierung ist richtig von Julian Nagelsmann - ein Kommentar
- Aktualisiert: 07.11.2025
- 00:35 Uhr
- Christian Stüwe
Bundestrainer Julian Nagelsmann verzichtet für die anstehenden Länderspiele auf den Überflieger des FC Bayern. Das gefällt nicht allen, ist aber durchaus nachvollziehbar. Ein Kommentar.
Das Profi-Debüt von Lennart Karl liegt noch nicht einmal fünf Monate zurück. Beim 10:0-Sieg des FC Bayern gegen Auckland bei der Klub-WM wurde er in der 46. Minute für Michael Olise eingewechselt.
Seitdem hat das 17-jährige Super-Talent für so viele Highlights gesorgt, dass zuletzt immer mehr Fans und Experten forderten, Karl solle für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele der deutschen Nationalmannschaft gegen Luxemburg und die Slowakei nominiert werden.
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Seit Donnerstagmittag steht nun aber fest, dass Bundestrainer Julian Nagelsmann sich anders entschieden und den nur 1,69 Meter großen Dribbler nicht ins Aufgebot des DFB-Teams geholt hat. Was in den sozialen Medien natürlich für intensive Diskussionen sorgte.
Warum Leroy Sané? Warum Saïd El Mala? Warum nicht Lennart Karl? Es sind die üblichen Argumente, wenn 84 Millionen Bundestrainerinnen und -trainer mehr oder weniger hitzig über personelle Entscheidung diskutieren.
Karl kann sich beim FC Bayern weiter beweisen
Die Entscheidung, auf Karl zu verzichten, ist aber nachvollziehbar und richtig. Und man darf davon ausgehen, dass Nagelsmann sie in Abstimmung mit den Verantwortlichen des FC Bayern getroffen hat.
Es ist schließlich eine Menge, was in den letzten fünf Monaten auf Karl eingeströmt ist. Ein Debüt in der Nationalelf würde den Hype nur noch zusätzlich befeuern. So bietet die Länderspielpause vielleicht auch Gelegenheit, das Erlebte zu verarbeiten.
Im Anschluss kann sich der Linksaußen beim FC Bayern in der Bundesliga und in der Champions League weiter auf höchstem Niveau beweisen. Gelingt ihm das, bleibt noch genug Zeit, um auf den WM-Zug aufzuspringen.
Das Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko findet am 11. Juni 2026 statt, das sind noch etwas mehr als sieben Monate – ein Zeitraum, der länger ist, als Karls Profikarriere bisher andauert.
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Die Tür für junge Spieler steht offen
Nun könnte man natürlich argumentieren, dass Nagelsmann mit El Mala einen Spieler geholt hat, der ebenfalls erst neun Bundesliga-Spiele bestritten hat. Tatsächlich ist der Kölner Überflieger aber zwei Jahre älter als Karl und hat bereits in der U21 gespielt, was durchaus Argumente für ihn sind.
Ohnehin ist die Nominierung El Malas auch aus Karls Sicht eine gute Sache. Denn sie belegt, dass Nagelsmann den ganz jungen Spielern Chancen gibt und die Tür offensteht.
Und für alle, die dem DFB-Team die Daumen drücken, ist es ohnehin gut, dass sich gleich mehrere junge Spieler mit starken Leistungen aufdrängen. Das war in den letzten Jahrzehnten schließlich nicht immer so.